Continental hat festgestellt, dass es auf dem Markt eine Vielzahl verschiedener Dichtmittel-Produkte für Reifen gibt. Die nachfolgenden Informationen sollen über die Verwendung solcher Produkte, insbesondere in Verbindung mit Continental Motorrad- und Roller-Reifen, aufklären.
Generell können vier Kategorien von Produkten unterschieden werden:
1. Vom Reifenhersteller in der Produktion präventiv eingebrachte Dichtmittel-Schicht
2. Von Dienstleistern präventiv aufgetragene Dichtmittel-Schicht
3. Vom Verbraucher präventiv eingefülltes Dichtmittel
4. Vom Verbraucher nachträglich im Schadensfall eingefülltes Dichtmittel
Die Reifenindustrie empfiehlt, Reifen vor einer Reparatur zu demontieren und sorgfältig auf mögliche (Folge-)Schäden zu untersuchen, welche durch eine rein äußere Inspektion nicht sichtbar sind. In vielen Ländern ist diese Vorgehensweise auch gesetzlich gefordert.
Keine der folgenden Maßnahmen entspricht einer dauerhaften und anerkannten Reparaturmethode!
Vom Reifenhersteller in der Produktion präventiv in den Reifen eingebrachte Dichtmittel-Schichten sind sehr viskos. Die Materialien wurden durch den Hersteller geprüft und werden während des Produktionsprozesses eingebracht. Der Verbraucher sollte alle Anweisungen des Reifenherstellers für diese Produkte befolgen.
Von Dienstleistern präventiv aufgetragene Dichtmittel-Schichten sind hochviskose Produkte, die von einem Dienstleister oder dem Dichtmittelhersteller vor der Montage im Reifen aufgetragen werden. Wenn der Verbraucher sich für die Verwendung solcher Dichtmittel entscheidet, sollte er alle Anweisungen des Dichtmittelherstellers und/oder des Dienstleisters strikt befolgen.
Vom Verbraucher präventiv eingefüllte Dichtmittel sind in den meisten Fällen eine Flüssigkeit oder ein Gel, welches vom Verbraucher selbst nach der Montage des Reifens durch das Ventil in den Reifen eingefüllt wird. Wenn ein Verbraucher ein derartiges Produkt verwendet, sollten alle Anweisungen des Dichtmittel-Herstellers und des Reifenherstellers strikt befolgt werden.
Vom Verbraucher nachträglich im Schadensfall eingefüllte Dichtmittel werden als rein temporäre Lösungen betrachtet, um beispielsweise zu einem Fachhändler oder einer Werkstatt zu gelangen. Das Reifendichtmittel besteht normalerweise aus einer - im Schadensfall - durch das Ventil in den Reifen injizierten Flüssigkeit.
In den meisten Fällen werden dabei die Reifen mit Minderdruck oder ohne Innendruck gefahren, bevor das Dichtmittel injiziert wird. Deshalb gibt es für die weitere Benutzung von derart behandelten Reifen i.d.R. Einschränkungen (z. B. bei der Geschwindigkeit und der temporären Weiterfahrt). Wenn der Verbraucher ein derartiges Produkt verwendet, sollten alle Anweisungen des Dichtmittel-Herstellers und des Reifenherstellers strikt befolgt werden.
Reifen müssen regelmäßig, mindestens einmal pro Monat überprüft werden. Diese Überprüfung sollte den Reifendruck und eine visuelle Kontrolle des Reifens beinhalten (Reifendruckkontrollsysteme unterstützen bei der Reifendruckkontrolle).
Ein Durchstich oder andere nicht erkannte Beschädigungen können zu Druckverlust oder zum Ausfall des Reifens führen. Reifen mit Schnitten oder Stichbeschädigungen müssen schnellstmöglich von einem Fachmann überprüft werden. Die Verwendung von Dichtmitteln (siehe 2. bis 4.) in Reifen wird von Continental weder befürwortet noch verboten. Des Weiteren kann Continental keine Aussage über die Qualität und Anwendung von Dichtmitteln treffen, die nicht von Continental hergestellt wurden. Gleiches gilt für die Verträglichkeit dieser Dichtmittel mit Continental Reifen.
Wir empfehlen dem Verbraucher, den Anleitungen des jeweiligen Herstellers zu folgen und zu Fragen der Verträglichkeit mit Reifen, Felgen, Ventilen, Reifendruckkontroll-Sensoren usw. mit dem Hersteller Kontakt aufzunehmen.
Continental ist nicht für Schäden oder Verschlechterungen an seinen Reifen verantwortlich, die durch die Verwendung von “nicht Continental-Dichtmitteln“ entstehen könnten.
Continental erklärt hiermit, dass keine Haftung des Herstellers vorliegt, wenn der Grund für den Reifenausfall, die Reifenschädigung oder die Veränderung maßgeblicher Eigenschaften im Zusammenhang mit der Verwendung von “nicht-Continental Dichtmitteln“ steht.