Mitarbeitergewinnung für den LKW – Was ist neuen Fahrern wichtig?


Worauf es ankommen kann

Men in Truck © Adobe Stock | Dusko

Bei vielen Betrieben in der Logistikbranche ist der Fachkräftemangel spürbar: LKW-Fahrer werden händeringend gesucht. Da ist es besonders wichtig, dass die Unternehmen darauf achten, den Beruf und die Arbeitsplätze so attraktiv wie möglich zu gestalten. Aber was gehört eigentlich dazu? Das schauen wir uns auf dem Blog an. 

Der Fahrermangel ist ein viel diskutiertes Thema in der Logistikbranche. Immer wieder wird darüber gesprochen, dass es nicht leicht ist, neue Menschen für den Beruf zu begeistern. Und klar: Nicht jeder Mensch ist für den Beruf des LKW-Fahrers geeignet.

Anders als bei einem Bürojob kommt man oft nicht um 08:00 Uhr auf der Arbeit an und geht dann um 17:00 Uhr wieder nach Hause. Auf langen Strecken ist man quasi an den LKW gebunden und verbringt Tag und Nacht in seinem Gefährt. Auch bei der Wahl der Übernachtungsmöglichkeiten herrscht begrenzte Auswahl. Das bestimmt natürlich, wie die eigene Freizeit aussieht. 

Auch die Wertschätzung und Anerkennung für diesen Beruf ist nicht immer gegeben und das, obwohl LKW-Fahrer die Stützen der gesamten Wirtschaft sind und einer der wichtigsten Bestandteile der Logistikbranche.

Auf Dauer könnte der Mangel an Fahrern zu einem großen wirtschaftlichen Problem werden. Für Unternehmen ist es deshalb wichtig, die bereits vorhandenen Fahrer auf jeden Fall zu halten. 

men in front of trucks © Adobe Stock | dusanpetkovic1

Was können Unternehmen also tun, um ihre Fahrer zu halten oder neue Kräfte zu bekommen?

Das haben wir unsere beiden Unermüdlichen Tinka und Helga gefragt. Beide sind begeisterte Fahrerinnen, die ihren Beruf lieben. Ihnen haben wir die Frage gestellt: Was sind die wichtigsten Dinge für dich, wenn du einen neuen Arbeitgeber suchen würdest?

Für Helga waren das zwei Punkte. Der erste: „Die Bezahlung muss stimmen“, betont die Österreicherin. Das ist ein ausschlaggebender Punkt, den auch Tinka hervorhebt: Ein faires Gehalt zu zahlen sollte grundlegend sein, denn je besser der Verdienst, desto attraktiver wirkt ein Beruf auf neue Bewerber. Außerdem ist die Bezahlung eine Form der Wertschätzung und sollte den Stress, den LKW-Fahrer in ihrem beruflichen Alltag meistern, entsprechend kompensieren. 

Der zweite Punkt ist die Fahrt an sich: „Die Touren müssen für mich passen“, meint Helga. Die Fahrerin hat sich auf lange, internationale Fahrten spezialisiert, die zwar viele Kilometer, aber eben auch viel Fahrzeit mitbringen. Sie sieht viel von den unterschiedlichsten Ländern und zieht daraus jede Menge Motivation für den Job. 

Tinka betont ebenfalls: „Die Touren sind für mich wichtig. Aber das ist persönliches Empfinden.“ Für sie wären internationale Touren weniger etwas. Dementsprechend sollte man bei der Suche nach einem neuen Job auf jeden Fall schauen, was die Spedition eigentlich für Touren fährt – und andersherum beim Einstellungsprozess beachten, ob die geplanten Touren zu den Bewerbern passen. 

Ansonsten erklärt Tinka: „Eine sehr wichtige Sache für mich ist, dass wir vernünftige Fahrzeuge zur Verfügung haben. Sprich: Mit vernünftiger Ausstattung, auch was die Assistenzsysteme angeht“. Eine gute Ausstattung hilft dabei, den Job einfacher, sicherer und komfortabler zu gestalten. 

truck driver in front of trucks © Adobe Stock | Drazen

„Außerdem ist mir sehr wichtig, dass man in einer Spedition nicht nur irgendeine Nummer ist“, so Tinka, und verweist auf ihren aktuellen Arbeitsplatz: „Wir haben etwas Familiäres bei uns, man kann mit allem zum Chef gehen. Das finde ich persönlich sehr wichtig, dass es zwischenmenschlich passt.“

Das Arbeitsklima und die Kommunikation im Unternehmen sorgen dafür, dass Mitarbeitende sich wohlfühlen. Es ist ein Gleichgewicht, das man beachten muss: Unsere Unermüdlichen betonen immer wieder, dass eine gewisse Freiheit in der Fahrt- und Tagesgestaltung für sie zu den besten Argumenten ihrer Arbeit gehören.

Bei Anfängern im Beruf sollte man allerdings darauf achten, dass mangelnde Anweisungen für die Fahrt Mitarbeitende verunsichern könnten. Dann fühlen sich gerade weniger erfahrene Fahrer sich schnell hilflos fühlen. Eine ausgeprägte Kommunikation auf Augenhöhe kann helfen. Generell ist es für Fahrer schön zu wissen, dass ihre Anliegen vom Unternehmen ernst genommen werden und auf ihre Wünsche und Bedürfnisse eingegangen wird. 

Ein Problem, so Tinka, wäre folgender Fall: „Wenn der Chef erwartet, dass ich meine Zeiten kaputtfahre. Wenn ich meine Pause machen muss und der Chef sagt ‚mach weiter‘, das geht gar nicht. Es gibt diese Gesetze nicht ohne Grund. Ich find es gut, dass das so geregelt ist. Es gibt immer wieder welche, die das auf dem Rücken der Fahrer ausnutzen würden.“

Das würde bei Tinka eine rote Flagge sein, die einen Arbeitgeber extrem unattraktiv macht. Auf die Arbeitszeiten der Mitarbeitenden sollte entsprechend Wert gelegt werden. LKW-Fahrer müssen sich täglich den Gegebenheiten der Route und des Verkehrs anpassen, daher sollte auf Seiten der Arbeitgeber darauf geachtet werden, dass sich Fahrer an die gesetzlichen Bestimmungen halten können und auch Ruhezeiten eingehalten werden. 

Je besser man sich ausruht, desto motivierter kann man auch in der Arbeitszeit wieder agieren. Begünstigt wird das etwa durch ein festes Fahrzeug, das man nach eigenem Geschmack und natürlich unter Beachtung der Verkehrsregeln entsprechend gestalten kann, ohne Kompromisse mit Kollegen eingehen zu müssen. Viele Fahrer bauen eine gewisse emotionale Bindung zu „ihrem“ Auto auf – mehr dazu lest ihr beispielsweise hier

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Anbieten von Schulungen und Weiterbildungen, um den Mitarbeitenden die Möglichkeit zur Entwicklung zu geben. 

Wo findet man neue Mitarbeiter? Die Suche sollte man auf verschiedensten Kanälen durchführen. Die klassische Richtung wäre die Agentur für Arbeit. Diese empfiehlt passenden Kandidaten eine Stelle in der Logistikbranche als LKW-Fahrer und trifft somit eine für die Unternehmen wichtige Vorauswahl. Ebenfalls bewährt sind Stellenausschreibungen auf Online-Jobportalen. Eine modernere Variante ist die Suche nach Bewerbern in den sozialen Medien. Ist man dort generell präsent, erreicht man die entsprechende Zielgruppe und ist vielleicht schonmal in den Köpfen potenzieller Bewerber, noch bevor man selbst nach neuen Kräften sucht. 

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