Wenn man einen Transport mit dem LKW durchführt, will man einfach nur von A nach B. Doch leider ist der Arbeitsalltag oft davon geprägt, dass es einfach nicht voran geht.
Wenn man es so richtig eilig hat, kann man eines im Grunde gar nicht gebrauchen: Zwangspausen. Gerade im von engen Zeitplänen bestimmten Fernkraftfahrerwesen stehen die aber ein Stück weit an der Tagesordnung.
„Warten gehört leider dazu“, erzählt uns unsere Unermüdliche Christina Scheib. Die selbstständige LKW-Fahrerin kennt das gut: „Das spielt bei uns allen eine nervige Rolle.“
Staus, Baustellen, viel Verkehr auf den Straßen – es gibt viele Dinge, die eine Tour in die Länge ziehen können. Das kennt man schließlich auch aus dem Privatbereich mit dem PKW. Unsere Unermüdliche aus Österreich, Helga, erlebt das auf ihren Touren ebenfalls zur Genüge: „Ich denke, im Schnitt stehe ich pro Tag zwei Stunden im Stau, zumindest in Deutschland“, erklärt die Fahrerin.
Eine klassische Wartezone im Berufsalltag von Fernkraftfahrerinnen und Fahrern ist aber ausgerechnet der Zielort: Die Abladestelle.
Im Grunde hat man die Tour schon geschafft, ist am Ziel angelangt und muss nur noch die Ware loswerden. Doch immer wieder kommt es zu Problemen in der Abwicklung: „Bei mir ist das unterschiedlich“, erzählt Christina auf die Frage, wie viel sie im Alltag eigentlich warten muss: „Manchmal gar nicht, aber es gibt oft Situationen, in denen man zwischen einer und vier Stunden wartet.“ Und teilweise noch länger: „Dann können sie dich nicht abladen und du stehst bis zum nächsten Tag. Ist auch schon passiert.“
Auch Helga haben wir dazu befragt. Ihr Vorteil: Sie fährt lange Strecken über internationale Grenzen, in der Regel steuert sie nur eine Abladestelle pro Tour an. „Dadurch, dass ich nur eine Lieferung pro Woche hab, hält sich das in Grenzen“, erklärt Helga, räumt jedoch ein: „Beim Entladen stehe ich immer zwischen vier und zehn Stunden. An der Baustelle kann das echt dauern. Dann steht man da plötzlich zwei Tage.“
Ein schwieriger Zeitraum, an dem man nicht vor und nicht zurückkann. Was macht man, wenn man festhängt?
„LKW putzen, ungeduldig werden, fragen wann es weitergeht“, lacht Christina, erklärt dann aber: „Es gibt viele LKW-Fahrer, die würden sich dann hinlegen. Ich mach das aber ungern, ich habe zu viel Angst, dass ich eine SMS verpasse, oder einen Anruf, dass ich dran wäre“. Stattdessen versucht sie, möglichst sinnvoll die Zeit herumzukriegen: „Essen kochen, LKW-Pflege, innen wie außen. Papierkram. Sowas.“
Andererseits ist die Stehpause aber auch einfach ganz gut dafür, den Kopf freizubekommen: „Manchmal mache ich einfach gar nichts. Das ist sogar ganz angenehm. Dann schaut man mal aus dem Fenster, da wird die Situation zum Hintergrundrauschen“, so Christina.
Für Helga kommt es drauf an, wie lange die Wartezeit dauert, wie sie damit umgeht: „Ich mache Verschiedenes. Aber wenn klar ist, dass es den ganzen Tag dauert, gebe ich meine Telefonnummer ab“, erklärt Helga. An manchen Orten lohnt es sich schließlich, mal die Eindrücke aufzusaugen: „Dann schaue ich mich in der Gegend um. Gerade erst, auf einer Baustelle, stand ich nur zwei Querstraßen vom Strand entfernt. Das ist dann eine schöne Sache. Aber sowas gibt es halt nicht überall.“
Grundsätzlich gilt bei ihr aber: Man nimmt es, wie es kommt, und geht alles positiv an. Das versucht Helga seit Langem möglichst überall umzusetzen. Mehr dazu lest ihr hier: Helga über das Schöne am Trucker-Leben: „Für mich einfach das Coolste, was es gab“.