Hallo zusammen, und schön, dass ihr (wieder) in unserem Blog vorbeischaut. Oder: Bom dia – wie man sich auf Portugiesisch Guten Tag sagt. Ich melde mich aus Lousado im Norden Portugals, gut 2500 Kilometer entfernt von Hannover. Continental betreibt hier ein großes Reifenwerk. Es ist die nächste Station der #ContiEuropeanRoadshow. Die vergangenen Tage waren für mich ziemlich stressig. Dabei hat alles so entspannt angefangen…
Also der Reihe nach. Nach einer internen Veranstaltung von Continental in Hannover-Stöcken habe ich mich – einen Tag zeitlichen Puffer einkalkuliert – auf den Weg in den Süden gemacht.
Wie ich euch im letzten Beitrag schon berichtet habe, ist diesmal natürlich auch der Kaffee aus einer Hannoverschen Rösterei mit im Gepäck. Außerdem eine Continental-Thermosflasche und eine Tasse mit dem Pferdelogo. Den Kaffee hat mir meine Kollegin Steffi von Continental mitgegeben. „Damit du auch in der Ferne immer an deine Heimatstadt erinnert wirst“, hat sie auf einen Post-it-Zettel geschrieben. Süß, oder?
In Frankreich und Spanien war ich schon öfter unterwegs, deshalb kenne ich mich aus. Das Navi empfiehlt mir die Strecke über Köln, durch Belgien und nach Paris. Aber rund um Frankreichs Hauptstadt kann man stundenlang im Stau stehen. Deshalb nehme ich lieber die Stecke über Frankfurt und Saarbrücken direkt nach Frankreich, dann über Reims und Orleans Richtung Südfrankreich. Das ist zwar 170 Kilometer weiter, aber oft schneller und viel entspannter.
Kurz vor der Grenze mache ich in Homburg eine Pause, tanke und bringe noch die „Toter-Winkel“-Kennzeichen an. Diese Aufkleber, die Fußgänger und Radfahrer vor dem Aufenthalt in schwer einsehbaren Bereichen warnen, sind in Frankreich seit 2021 Pflicht. Ich hab‘ ja meine Zweifel, ob diese kleinen Warnschildchen wirklich was bringen. Aber Pflicht ist Pflicht, ein Bußgeld von 135 Euro will ich natürlich nicht riskieren. Und wenn dadurch auch nur ein Abbiegeunfall verhindert wird, ist es doch eine gute Sache…
Entspannt rolle ich weiter immer Richtung Südwesten, bis ich mir bei Bordeaux einen Standplatz für die Nacht suche. Ich bin einen Tag früher dran als geplant und morgen habe ich nur noch 200 Kilometer bis zum nächsten Zwischenziel: Irun im spanischen Baskenland. Dort ist ein kurzer Stopp in der BestDrive-Niederlassung geplant. BestDrive ist die Handelsorganisation und Werkstattkette von Continental.
Au revoir Frankreich, buen dia Spanien. Es ist wie verhext: Kaum sind wir über die Grenze, fangen die Herausforderungen an. An unserem Standplatz in Irun gibt es direkt mal Probleme mit der Stromversorgung für den Showtrailer: Die Anschlüsse liefern zu wenig Energie, um unsere Systeme hochzufahren. Die Kollegen von BestDrive bestellen einen Elektriker, der unser Kabel an die Hauptverteilung anschließt. Das kostet Zeit.
Dann die nächste schlechte Nachricht: Die Tür in der Seitenwand des Trailers klappt nicht mehr komplett bis oben auf und hängt an einer Seite, die Stütze hält das Gewicht nicht mehr. Schätze, das ist einfach Verschleiß, der Showtruck hat ja jetzt schon ein paar Kilometer auf dem Tacho. Da werden wir um einen Werkstatttermin nicht drumherum kommen…
Auch für viele der eingeladenen Kunden verläuft die Anreise nach Irun etwas anders als geplant. Die spanische Polizei macht an der Grenze eine groß angelegte Kontrolle und winkt viele Autos raus. Dadurch entsteht ein Riesenstau und viele der geladenen Gäste erreichen die Niederlassung und unseren Showtruck erst am späten Nachmittag. Immerhin haben wir bis dahin unseren Showtruck wieder auf Hochglanz gebracht und hinterlassen einen top Eindruck.
Mit der entspannten Weiterfahrt am Samstag wird es aber nichts, weil jetzt erst mal der Termin in einer Nutzfahrzeugwerkstatt ansteht. Der dauert viereinhalb Stunden – und mit dem Ergebnis bin ich nicht wirklich glücklich. Die provisorische Reparatur hat leider ein paar Macken hinterlassen…
So starte ich verspätet Richtung Portugal und muss mir schon weit vor der Grenze einen Standplatz suchen. Denn in Portugal herrscht wie in Deutschland ein Sonntagsfahrverbot, nach Lousado kann ich also erst am Montagmorgen weiterfahren. Immerhin: Auf der Autobahn ist wenig los und ich sehe viele Kollegen, die sich unser Gespann aus ihren Fahrerhäusern ganz genau angucken. Conti-Gelb fällt halt auf…
Sobald ich von der Autobahn runter bin, wird es wirklich spannend, denn die Infrastruktur ist teilweise viel kleiner ausgelegt als in Deutschland. Schmale Straßen, schmale Brücken, enge Kreisverkehre... Wer da mit einem 40-Tonner einfach nur aufs Navi vertraut, ist aufgeschmissen. Schließlich stehe ich dann aber doch am Werkstor in Lousado. Nach Rücksprache mit den portugiesischen Kollegen fahre ich direkt zu einem Karosseriebauer, um die Klapptür richtig reparieren zu lassen. Die portugiesischen Mechaniker identifizieren die Dämpfer an der Stütze als Problem. Die können sie aber nicht einfach tauschen, weil Ersatzteile fehlen. Die richtige Reparatur werden wir also erst in Hannover machen können.
Jetzt konzentrieren wir uns erst mal auf die Veranstaltungen in Lousado. Wir stehen hier auf dem Gelände von Continental einfach perfekt. Unser Schätzchen glänzt in der warmen Frühlingssonne und die Gäste sind sehr interessiert an der Ausstellung. Vielleicht habe ich sogar noch Zeit, ein bisschen die Gegend zu erkunden. Das Hotel ist 20 Minuten außerhalb, beim Transfer sehe ich schon immer ein bisschen was von Land und Leuten.
Nach einer Woche Portugal geht’s dann weiter nach Spanien – ich bleibe also im sonnigen Süden.
Bis dahin – und bleibt auf Achse,
euer Ronny