Unsere Unermüdlichen haben viele Erfahrungen mit Touren außerhalb deutscher Grenzen gemacht. Wir wollten wissen: Wo sind da die Vor- und Nachteile?
Ob es Markus und Helga im LKW sind oder Mirko im Reisebus: Unsere Unermüdlichen haben schon jede Menge Touren gefahren, die sie über internationale Grenzen schickten. Wir haben gefragt: Wie sehen da eigentlich die Unterschiede aus?
Als absoluter International-Profi gilt die Unermüdliche Helga. Die Österreicherin ist auf lange Touren durch ganz Europa spezialisiert und war im Grunde schon überall. Sie betont immer wieder, wie unterschiedlich die Länder sind – und dann in manchen Dingen doch ganz gleich. Sie schätzt die unterschiedlichen Gegenden und freut sich eigentlich über jeden neuen Ort, den sie kennenlernt.
Eine Regel hat sie aber, die eigentlich im Umgang mit den Menschen überall anwendbar ist: „Wie es in den Wald hineinschallt, kommt es auch wieder raus“, betont Helga. Das gilt in Österreich, Spanien, Deutschland, Italien, Skandinavien und eigentlich auch sonst überall auf der Welt. Und so, betont Helga, ist das Verhältnis zwischenmenschlich gar nicht so unterschiedlich.
Auch Reisebusfahrer Mirko hat schon so manche Tour durch verschiedenste Gegenden erlebt. Er stimmt gerade im zwischenmenschlichen Bereich zu: „Es kommt total darauf an, wie man sich verhält. Das ist wie überall“, so Mirko. Rein fahrtechnisch hat er international festgestellt: „Wenn du touristisch unterwegs bist, sind Parkplätze an beliebten Zielen immer sehr, sehr teuer“, so der Busfahrer. Zudem haben ihm die engen Straßen in den Großstädten Italiens schon vor die eine oder andere Herausforderung gestellt. Gute Planung ist da essenziell.
Allerdings sieht er auch einige ganz praktische Vorteile: Er lobt etwa auffällig ausgebaute Straßen und auch Rastplätze – aus einem bestimmten Grund: „Mit dem Bus ist es sehr praktisch, wenn du Rastplätze ansteuerst, an denen du die Bustoilette ablassen kannst. Das ist auf großen Raststätten im Ausland als Serviceeinrichtung einfacher zu bekommen als hierzulande.“
LKW-Fahrer Markus erklärt, dass es schwierig ist, das internationale Verkehrsverhalten mit dem deutschen zu vergleichen, da die Länder an und für sich nochmal so unterschiedlich sind. Aber ein Punkt, den er über die Jahre festgestellt hat: „Egal, wo du bist: Wenn du irgendwo fremd bist, hast du es immer schwerer“, meint Markus, was Dinge wie Fahrtenplanung oder auch verkehrstechnische Aspekte angeht.
Man muss sich anpassen: „Wir haben in Deutschland Autohöfe, in Frankreich hast du ‚Les Routiers‘. Die sind aber nicht immer an der Autobahn oder ausgeschildert. Wenn du die Sprache noch nicht wirklich sprichst, ist das schwierig“, stellt er ein Beispiel vor. Das ändert sich, wenn man sich an neue Strecken gewöhnt: „Wenn du ständig eine Linie fährst, meinetwegen Westerwald – Barcelona, dann weißt du, wo du hinfahren kannst, wann du wo wie stehen kannst“, so Markus. Aber das dauert.
Doch auch in Deutschland muss man oft spontan auf Unwägbarkeiten reagieren. „Ein ganz großer Nachteil in Deutschland ist der Parkplatzmangel. Der ist im Ausland nicht so extrem, da kriegst du eher mal einen Parkplatz“, meint Markus. Und, eine weitere Einschätzung: „Man hat meist das Gefühl, egal wo du im Ausland bist, dass es etwas entspannter als in Deutschland ist. Wenn es zum Beispiel heißt, ‚heute wird nichts mehr geladen, mach morgen‘, das gibt es hier eher nicht.“
Zudem hat er noch einen wichtigen Vorteil auf internationalen Touren festgestellt: „Für uns Fahrer wichtig: Informationen. Und das flächendeckende Internet kommt mir international oft besser vor als hierzulande.“
Und das wiederum hilft, wenn man auf internationalen Touren ein wenig verloren gegangen ist oder Hilfe bei der Verständigung oder Routenplanung benötigt.
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