Hallo zusammen – schön, dass ihr (wieder) hier vorbeischaut! Auch in diesem Post geht’s natürlich noch mal um den Truck Grand-Prix am Nürburgring. Das war ein Wochenende, sage ich euch…
Ich war ja schon ein paar Mal da oben in der Eifel, immer mit einem Messetruck von Continental. Dieses Jahr war die Stimmung wieder genauso klasse wie vor Corona. Und mit fast genauso vielen Leuten: 130.300 sagt der Veranstalter ADAC Mittelrhein. Aber 10.000 Leute mehr oder weniger auf dem riesigen Gelände, da kommt es vielleicht auch gar nicht so sehr drauf an. Ich finde es einfach krass, wenn Menschen aus ganz Deutschland und unseren Nachbarländern zusammenkommen, um den Lkw und den Fahrerjob zu feiern. Denn neben den Rennen auf der Strecke und der Messe mit mehr als 60 Ausstellern ist der Truck Grand-Prix eine gigantische Party von und für Fahrerinnen und Fahrer. Viele Speditionen machen mit allen Autos und dem ganzen Team einen Betriebsausflug. Erinnert mich irgendwie ans Oktoberfest – nur halt für Trucker. Wahnsinn!
Schon die Anfahrt zum Nürburgring ist ein kleines Abenteuer. Wenn du wie ich aus Richtung Köln/Bonn kommst, musst du die letzten Kilometer immer über enge, kurvige und steile Landstraßen. Unterwegs siehst du noch das von der Flutkatastrophe vor zwei Jahren gebeutelte Ahrtal, dann geht’s rauf in die Eifel. Da muss die Maschine ganz schön ackern! Ich bin mit dem Diesel unterwegs, den ich dann ungefähr drei Kilometer entfernt vom Ring bei Adenau auf einem bewachten Parkplatz abstelle. Ab jetzt übernimmt die elektrische Zugmaschine von Designwerk. Jens steht schon bereit mit dem „Black Beast“, so nennt er den schwarzen E-Truck des Entwicklungspartners von Continental. Ich durfte dieses besondere Fahrzeug ja inzwischen schon zwei, dreimal steuern. Auch jetzt bin ich wieder überrascht, wie leise so ein Elektromotor im Vergleich zur Dieselmaschine ist. In der Kabine höre ich nur ein ganz leises Laufgeräusch der Reifen, das war’s. Ansonsten hat auch dieser Lkw – Überraschung – ein Gas- und ein Bremspedal. In der Kabine gibt es auf den ersten Blick nicht so viele Unterschiede zu einem Diesel. Als Basis für den Designwerk-Truck dient ja auch ein Serienfahrzeug von Volvo.
Der Donnerstag (13. Juli) ist dann der erste Besuchertag beim Truck Grand-Prix. Immer mehr Besucherinnen und Besucher fahren mit ihren Lkw vor. Wenn sie den Kreisverkehr am Ringcenter Richtung Müllenbachschleife durchfahren, hupen sie um die Wette. Der ein oder andere Sound ist da nicht ganz vereinbar mit der Straßenverkehrsordnung… Jedenfalls haben wir alle den ganzen Tag ein Hupkonzert in den Ohren, das sich mit dem Brummen der Motoren und den Musikfetzen und Bässen aus den unzähligen Lautsprechern mischt. Viele Kinder, die hier unterwegs sind, tragen Gehörschutz. Vernünftig! Und natürlich ist auch nicht um 22 Uhr Nachtruhe. Im Hotelzimmer höre ich auch nachts um halb vier noch Truck-Hörner am Kreisverkehr. Normal, ist halt Truck Grand-Prix.
Morgens ab acht bereite ich den Showtruck vor: Türen aufschließen, Strom anstellen, Hauptrechner hochfahren, Monitore einschalten, iPads hinhängen, Technik checken, die beiden Reifen-Exponate vor den Trailer stellen und den gelben Tresen für die Geschenke aufbauen – jeden Morgen dasselbe Programm. Außerdem bringe ich alle Reifen am Trailer auf Hochglanz: einschäumen, abschrubben, polieren. Das muss blitzen und blinken!
Ich achte immer sehr darauf, dass alles ordentlich ist, kein Müll oder sonst irgendwas rumliegt. Continental soll hier eine top Visitenkarte abgeben! Direkt gegenüber stehen mehrere Zelte, in denen das Unternehmen seine Kunden und geladene Gäste bewirtet. Von dort kann ich prima auf die Strecke schauen. Echt kein schlechter Platz!
Ab zehn Uhr füllt sich langsam die Messemeile, auch an unserem Truck wird’s trubeliger. Thilo, Steffi und viele andere nette Kolleginnen und Kollegen aus dem Event-Team von Continental sind inzwischen auch da. Wir sind durch die #ContiEuropeanRoadshow schon zusammengewachsen und verstehen uns richtig gut. Draußen duellieren sich die ersten Leute an unserem Kicker und machen beim Gewinnspiel mit. Es geht um Karten für die Fußball-Nationalmannschaft. Donnerstag und Freitag knallt die Sonne, da nehmen viele Besucher auch gerne einen Strohhut mit gelbem Continental-Band mit. Samstag gibt’s auch mal einen Regenschauer, da sind die schwarzen Basecaps beliebter. Steffi und Thilo führen abwechselnd Besucher durch den Showtruck. Die Flottenkunden haben oft spezielle Fragen, sie sind ja selbst Reifen-Experten. Andere Besucher sind erst mal überrascht, dass in den Reifen heute Sensoren stecken, die alle möglichen Informationen bereitstellen. Und Jens von Designwerk beantwortet draußen Fragen zur elektrischen Zugmaschine. Auch da gibt es viele überraschte Gesichter: Mit einer Batterieladung mehr als 700 Kilometer fahren? Unglaublich!
Am Samstagnachmittag kommen Trainerlegende Peter Neururer und TV-Kommentator Oliver Forster zu uns auf den Stand. Sie talken ein bisschen, unterhalten die Gäste und übergeben die Gewinne – ein Trikot der Nationalmannschaft mit allen Unterschriften und VIP-Tickets. Viele Leute wollen Selfies mit Neururer. Mir als BVB-Fan ist er ja nicht so sympathisch, schließlich hat er mal Schalke und Bochum trainiert. Aber immerhin steht er jetzt vor unserem schwarz-gelben Showtruck, also vor den Farben meines Lieblingsvereins…
Wenn zwischendurch Zeit ist, gehe ich immer mal ganz gerne über das Ausstellungsgelände. Es liegt komplett innerhalb der Rennstrecke und ist direkt mit der Boxengasse und dem Fahrerlager verbunden. Schon cool, dass hier alles so offen ist! Ein niederländisches Team wechselt einfach mal mitten unter den vielen Besuchern das Kurbelgehäuse der Zugmaschine aus. Jochen Hahn, sechsmaliger Europameister im Truckrennen, läuft hier in seiner Rennkombi rum. Sein Team präsentiert den ersten vollelektrischen Renn-Truck von Iveco – Continental und Designwerk liegen also im Trend.
Zugegeben, ich mag aber auch noch den Diesel. Besonders gerne bleibe ich bei Scania stehen: Die zeigen zwei High-End Zugmaschinen, die von außen einfach richtig toll aussehen und schön was unter der Haube haben. Da sieht man mal, was mit der alten Technologie heute möglich ist. Auffällig sind auch die Sonderlackierungen, die viele Lkw und Auflieger haben. Die Kollegen von Heide-Logistik aus Verden sind mit vier Gespannen da, die sehr aufwändig in Airbrush-Technik bemalt worden sind. Da ist der komplette Wilde Westen abgebildet – Cowboys, Indianer, Pferde, Postkutschen… Die Wikinger-Lackierung ist auch nicht schlecht. Dürfte ziemlich was gekostet haben!
Am späten Nachmittag rüsten wir dann unseren Showtruck wieder für die Nacht ab. Also: Tresen und Reifen-Exponate ins Zelt, Technik herunterfahren, iPads einsammeln, Licht ausschalten, Hauptrechner runterfahren, Strom abstellen, Türen abschließen. Dann geht’s zum Abendessen ins Hotel. Wenn es dunkel wird, folgt der gemütliche Teil des Abends. Dann gehen wir alle zusammen runter zur Müllenbachschleife. Da stehen die ganzen Lkw der Kollegen wie ein Spalier aufgereiht, die ihren Betriebsausflug zum Truck Grand-Prix machen. Es sind Hunderte, in der Mitte können die Leute zur riesigen Hauptbühne und den Bierständen durchgehen. Freitagabend spielen da Countrybands, Samstag treten Mallorca-Acts wie Lorenz Büffel und Schürze auf. Um kurz nach elf am Samstagabend zischen die ersten bunten Raketen des großen Feuerwerks durch die Luft. Dazu wird gehupt, was das Zeug hält. Und alle haben die Scheinwerfer und die Zusatzbeleuchtung an. Diese Lichtershow kenne ich nur vom Truck Grand-Prix. Unglaublich schön (sagen übrigens auch Leute, die nicht selbst als Berufskraftfahrer unterwegs sind…)!
Nach dem Feuerwerk geht die Party natürlich noch weiter. Einige Speditionen haben Trailer zu Tanzflächen umgebaut. Wir gehen heute Abend wieder mit zu Kevin Kießling. Er ist Inhaber und Geschäftsführer der Spedition SKS, einem langjährigen Continental-Kunden. Sein Team hat sich auf die Auslieferung von Motorrädern spezialisiert und ist zertifizierter Logistikpartner von Harley-Davidson. Hier am Ring zeigen die Jungs aus dem Westerwald, dass sie nicht nur edle Motorräder sicher ans Ziel bringen, sondern auch richtig feiern können…
Am Sonntagmorgen nehme ich dann einen Kaffee mehr. Ansonsten läuft der Tag wie die anderen und am späten Nachmittag verstauen wir schließlich alles für die Rückfahrt. Abends wechseln wir wieder die Zugmaschinen und nach dem Sonntagsfahrverbot starte ich um 22 Uhr Richtung Hannover. Morgens um vier stehe ich wieder bei Böhm auf dem Hof. Anstrengend? Ja, schon. Hat aber auch unglaublich Spaß gemacht. Ich kann euch den Truck Grand-Prix nur wärmstens empfehlen – jedes Jahr ein Highlight!
Jetzt steht für mich erst mal wieder ein bisschen Alltag an, ganz normale Touren. Bevor wir Ende Juli mit der #ContiEuropeanRoadshow nach Finnland aufbrechen. Bin wirklich gespannt, was uns da oben im Norden erwartet…
Bleibt auf Touren!
Euer Ronny