Der Sommer ist da, und mit ihm auch die hohen Temperaturen. Es wird ganz schön heiß draußen – und auch im LKW. Wir haben die Unermüdliche Tinka gefragt, wie sie mit dem Wetter umgeht.
Manchmal macht das Wetter, was es will. Eben noch strahlender Sonnenschein, und wenig später gießt es wie aus Kübeln. So einen Tag erlebte unsere Unermüdliche Tinka letztens, wie sie am Telefon erzählt: „Es war ein verdammt heißer Tag. Ich bin bald eingegangen im LKW, da waren es fast 37 Grad“, erinnert sich Tinka: „Die Pause stand an, ich habe mich hinten in den LKW gelegt und schaltete den Fernseher an. Da bin ich eingedöst. 35 Minuten später bin ich wach geworden und war so nassgeschwitzt, da konnte ich mich erstmal umziehen.“
Doch dabei blieb es nicht: „Plötzlich: Wolkenbruch, Hagel, Sturm. Da ist draußen auf einmal alles rumgeflogen, Müllcontainer sind über den Hof gepest. Das ging bis halb elf, nachts so.“
Das Wetter spielte verrückt. Doch das hatte auch einen Vorteil: „Immerhin ist es runtergekühlt, dann konnte ich nachts im LKW vernünftig schlafen. Nicht wie vorgestern, wo ich ewig nicht einschlafen konnte, weil es so heiß war“, so Tinka.
Und das ist im Sommer immer wieder ein Problem, mit dem Fahrerinnen und Fahrer zu kämpfen haben: So ein LKW kann sich ganz schön aufheizen.
„Grundsätzlich freue ich mich immer auf den Sommer. Ich find es total schön, bei gutem Wetter zu fahren: T-Shirt, Sonnenbrille auf, Mukke an. Ich liebe den Sommer, ich hasse den Winter“, lacht Tinka: „Die Hitze ist allerdings ein Nachteil.“
Grundsätzlich, so die Fahrerin, sei ihr LKW super ausgestattet: „Ich habe eine prima Standklima-Anlage. Aber du kannst sie nicht ewig auf volle Pulle laufen lassen, denn das geht enorm auf die Batterie“, erklärt die Truckerin: „Ich lasse die meist auf Eco ein bisschen mitlaufen. Aber manchmal musst du den Motor anmachen und die richtige Klimaanlage anschalten. Und je früher du stehst, desto öfter ist das nötig.“
Tatsächlich sind es weniger die Fahrtzeiten als die Standzeiten, die zur Herausforderung geraten: „Es kann schwierig werden, wenn du früh Feierabend hast. Denn die meisten LKW-Parkplätze bieten keinen Schatten: Du stehst auf einer Asphaltfläche ohne Bäume, ohne Dächer. Dann hockst du nachmittags um drei Uhr mit zugezogenen Gardinen in deiner Dunkelkammer, damit die Sonne nicht so reinballert.“
Das kann manchmal anstrengend sein: „Ich will mich nicht beschweren, aber das ist schon ein Nachteil, wenn man dann bei Social Media sieht, dass deine Freunde im Schwimmbad oder beim Eisessen sind, und du hockst neben der Autobahn auf einem überfüllten Parkplatz mit zugezogenen Gardinen und weißt nicht, wie du dich bewegen sollst, weil es so warm ist“, so Tinka.
Zum Glück kann man die Sonne, je nachdem, wo man gerade steht, zumindest manchmal auch ausnutzen: „Ich dreh gern nach dem Feierabend noch eine Runde mit dem Rad oder gehe zu Fuß. Einmal bin ich in den Nachbarort rüber und hab einen schönen See gefunden, da packe ich das nächste Mal Badeklamotten ein.“
Insbesondere das nächtliche Zur-Ruhe-kommen gestaltet sich manchmal aber schwierig, was anstrengend ist, wenn man am nächsten Tag wieder früh raus muss: „Zumal die Hitze auch ganz schön auslaugt. Ich bin abends platter an heißen Tagen, als wenn du so 20, 25 Grad hast“, so Tinka.
In der Fahrerkabine können die Temperaturen extrem ansteigen, wenn die Klimaanlage nicht läuft: „Ich habe ein Thermometer, das zeigt mir gerade 24 Grad an, aber gestern waren es 36. Wenn du dann stehst, zeigt der irgendwann auch mal 40, 42 Grad an. Es heizt sich halt unfassbar auf.“
Während der Fahrt hingegen sorgt die Klimaanlage für aushaltbare Temperaturen. Doch auch hier muss man aufpassen: „Sonst kommst du bei der Ladestelle an, steigst aus und dann kommt die Hitze mit Vollspann“, merkt Tinka an: „Da darf man sich nicht täuschen lassen.“
Tinkas Tipp Nummer 1: „Viel trinken auf jeden Fall. Nicht nur im LKW, sondern allgemein. Aber nicht eiskalt, sondern eher lauwarm. Wenn man eiskaltes Wasser trinkt, schwitzt man irgendwie noch mehr“, so die Unermüdliche: „Bei dem Wetter trinkst du drei oder vier Liter am Tag.“
Tinkas Tipp Nummer 2: „Im Sommer ist mein linker Arm immer brauner als der rechte. Ich bin da nicht so empfindlich, zum Glück. Das muss man beobachten und sich im Zweifel eincremen.“ Passt also auf, dass ihr keinen Sonnenbrand bekommt.
Tinkas Tipp Nummer 3: „Was ich wirklich gern mache, wenn es extrem heiß ist: Eine Kappe nass machen und in den Kühlschrank legen. Dann kann man die aufsetzen und den Kopf runterkühlen. Das geht auch mit Socken, die man abkühlen und anziehen kann.“
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