Heftiger Sturm im LKW – Wie geht man damit um?

Trucker Markus gibt uns seine Tipps

 Truck on a road during storms © Adobe Stock | lassedesignen

Der Sommer bringt jede Menge Sonnenschein, aber auch plötzliche Gewitter. Wie ist das als LKW-Fahrer, wenn man der Natur auf einmal so ausgesetzt ist?

Der Sommer ist da, und mit ihm das gute Wetter. Blauer Himmel, hohe Temperaturen – das kann schon richtig schön sein, zumindest, wenn man ein paar Tipps gegen die Hitze beachtet

Doch neben dem guten Wetter treten auch Sommergewitter in den heißen Monaten immer wieder auf. Und die können es in sich haben, wie uns unsere Unermüdlichen berichten. So sprach Tinka erst letztens davon, wie sie eben noch bei bestem Wetter in die Pause ging, sich für eine halbe Stunde hinlegte und bei strömendem Regen und umherrollenden Müllcontainern wieder aufwachte.

Auch LKW-Fahrer Markus hat schon die ein oder andere Erfahrung mit Sturm und Gewitter gemacht. Klar: In über 30 Jahren Trucker-Karriere erlebt man halt so einiges

Als Trucker können solche Gewitter zum echten Problem werden. Denn je nachdem, wie der Zeitplan und die Route aussehen, kann man sich eine längere Pause nicht unbedingt leisten – entweder weil die Zeit oder ein passender Ort fehlt, um das Gewitter vorbeiziehen zu lassen.

 Truck on a highway during heavy rain © Adobe Stock | Dzmitry

Mein heftigster Sturm im LKW

Markus erinnert sich noch an ein Beispiel, das keine Weiterfahrt mehr zuließ: „So ein extremes Unwetter hatte ich nur ein Mal. Ich war auf dem Weg von Barcelona in die Heimat. Und da ist ein Stück Strecke im Norden Spaniens, da bläst der Wind so richtig. Da sind sogar schonmal LKWs umgestürzt und Planen weggeflogen“, so der Trucker.

Natürlich ist man in einem LKW gut vor Blitz und Donner geschützt. Doch der Regen und der Wind sorgten für problematische Straßen- und Sichtverhältnisse: „Da war nichts mehr zu machen. Als es losging, bin ich nur noch 40 km/h gefahren und habe, übertrieben gesagt, zwei Fahrspuren gebraucht.“ Der Wind machte mit dem Truck, was er wollte. Also war eine Pause angesagt.

„Ich habe einen Parkplatz gesucht, aber nur einen gefunden, der nicht besonders gut geschützt war.“ Dennoch stand der LKW nun erstmal: „Es war stockduster und das einzig helle waren die Blitze“ erinnert sich Markus: „Es fühlte sich an, als würden die Naturgewalten mit dir spielen. Ich will nicht sagen, ‚da lief mein Leben vor mir ab‘, aber es war echt heftig. In so einem Auto ist einfach viel Bewegung drin, bei den Maßen.“

Und das kann zum Problem werden, denn im Truck gibt es ja lose Gegenstände, die bei zu viel Bewegung für Gefahr sorgen können. Also sicherte Markus alles, was zu sichern war, und wartete ab: „Du versuchst währenddessen halt, dich abzulenken, mit Papierkram oder sowas. Eine halbe Stunde fühlt sich nämlich wie drei an, wenn du dir zu viele Gedanken machst“, erinnert er sich: „In der Situation fühlte es sich sehr dramatisch an. Aber es ist am Ende über mich hinweggezogen.“

Danach ging Markus um das Auto herum und checkte, ob alles okay war. Dann ging die Tour weiter – fast, als wäre nichts gewesen. Doch diesen Sturm wird Markus nie vergessen.

 

Truck in a rainstorm © Adobe Stock | spyrakot

Tipps, wenn es zu heftig stürmt

Wir haben Markus nach seinen Tipps gefragt, wie man mit heftigen Wetterumschwüngen im LKW am besten umgeht. Was sollte man beachten, wenn es so stark stürmt, wie damals in Spanien?

  • Markus‘ Tipp 1: „Eigenschutz ist immer das Wichtigste. Achte also auf deine eigene Sicherheit.“
  • Markus‘ Tipp 2: „Fahr langsam, wenn die Sicht- und Straßenverhältnisse zu stark beeinträchtigt sind. Und mach das Licht an.“
  • Markus‘ Tipp 3: „Stell dich möglichst an einen Parkplatz, der etwas geschützter ist.“
  • Markus‘ Tipp 4: „Sichere alles im LKW, was durch Herumfliegen gefährlich werden könnte. Taschen, Tassen, etc.“
  • Markus‘ Tipp 5: „Check, ob die Plane richtig zu ist. Wenn am LKW etwas flattert, kann es einen aus den Schuhen heben.“
  • Markus‘ Tipp 6: „Bei Abfahrt: Eine umfassende Abfahrtskontrolle machen, ob alles noch so ist, wie es sein sollte.“

Und noch mehr rund um das Thema LKW lest ihr hier, auf dem Unermüdlich.Blog:

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