Hallo zusammen und schön, dass ihr (wieder) in unserem Blog vorbeischaut. Die Fahrt nach Prag war okay. Etwas hektisch, aber als ich mein Auto endlich abstelle und ins Hotel einchecke, kann ich durchatmen. Prag ist eine Stadt voller Leben und Touristen, das merkt man sofort an den riesigen Hotels, die hier wie Pilze aus dem Boden schießen. Meins ist da keine Ausnahme, mit seinen vielen Stockwerken und dem großzügigen Parkplatz, der Platz für bis zu 20 Busse bietet.
Im Hotel herrscht reges Treiben. Täglich kommen Reisebusse an, und die Lobby ist immer voller Menschen aus aller Welt. Das Frühstück ist ein Erlebnis für sich: Es gibt mehrere Räume für die verschiedenen Schlaf-Türme, und ich darf nur in dem mir zugewiesenen essen. Apropos Essen: Das wird hier anscheinend auf die vielen Nationalitäten angepasst. An einem Tag reist eine indische Gruppe an und es gibt passend dazu indisches Buffet.
In der Slowakei wurde ich in meinem ersten Hotel sportlich richtig verwöhnt. Meine Prager Unterkunft bietet mir leider nicht so ein tolles Sportangebot. Aber ich will mich nicht beklagen – immerhin gibt es ein Schwimmbad, eine Bowlingbahn und sogar die Option auf Massagen. Besser als nichts.
Besonders beeindruckt haben mich die Aufzüge im Hotel. Auf einem modernen Display kann ich meine Etage auswählen, und der Aufzug fährt direkt dorthin, ohne unterwegs anzuhalten. Das ist zwar praktisch, aber auch ein wenig gewöhnungsbedürftig und Neuland für viele Besucher.
Mein Zimmer ist großartig. Ein riesiges Doppelbett, ein schönes Bad und sogar eine Klobürste (ihr wisst, was ich meine, wenn ihr aufmerksam meine Beiträge aus Spanien gelesen habt) – alles, was man braucht, um sich wohlzufühlen.
Mein Wochenende besteht hauptsächlich aus Sport und Sightseeing. Ich laufe fast 30 Kilometer durch die Stadt und bin danach völlig erschöpft. Prag zieht die Menschen an. Überall sind Touristen unterwegs und du hörst viele Sprachen – oft auch Deutsch. Besonders beeindruckt haben mich die vielen versteckten Ecken, Gassen, Kneipen und kleinen Läden, die es zu entdecken gibt.
Vor allem am Sonntag ist in der Innenstadt viel los. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Stadt zu genießen, essen zu gehen, sich Sehenswürdigkeiten anzugucken … Mehr Zeit wäre definitiv schön gewesen, um alles in Ruhe zu sehen.
Aber ich mache das Beste draus und probiere viele typische Speisen: Knödel, Gulasch und Würstchen. Ein bisschen Kuchen darf natürlich auch nicht fehlen. Ich schmecke gleich, dass er im Lokal selbst gebacken wurde.
Bei meinem Stadtrundgang entdecke ich alte und neue Stadtteile. Die Unterschiede sind deutlich zu sehen. Richtung City werden die Häuser älter und schöner. Aber ich komme auch an vielen Baustellen vorbei, die darauf hindeuten, dass die Stadt immer weiterwächst. Trotz der Größe ist sie überraschend ruhig, mit viel Grün und vielen Parks.
Montag ist wieder Sport angesagt. Anschließend bereite ich den Truck für die bevorstehende Veranstaltung vor. Am Dienstag bauen wir auf dem Prager Messegelände auf. Wir empfangen Kunden von Continental und führen sie durch den Truck. Draußen auf dem Gelände sind auch noch zwei Zelte aufgebaut, in denen kleine Filmchen über den Eco 5 gezeigt werden. Das Wetter ist super, fast zu gut: Denn einige Kunden sagen ab, weil sie die Sonne genießen wollen.
Nach der Veranstaltung ist ein Standortwechsel angesagt. Dafür muss ich erstmal eine kleine Weltreise machen. Eigentlich ist der nächste Standort nur rund 20 Kilometer entfernt. Aber der direkte Weg ist für Lkws gesperrt – so ein Jammer! So bleibt mir nichts anderes übrig, als 70 Kilometer Umweg zu fahren. Danach bin ich immer noch in Prag.
Nach meiner einstündigen Anfahrt geht es Dienstagabend erstmal zum Essen. 5 Kilometer vom Hotel entfernt finden ich und mein Team eine Art Miniaturversion des Bierkönigs auf Mallorca, mit verschiedenen internationalen Imbissständen und EM-Übertragung. Ich bin mal ganz waghalsig und probiere georgisches Essen, das ähnlich wie türkisches ist, mit trockenem Teig, der an Tacos erinnert. Eine Etage höher gibt es den Bereich zum Fußball schauen. Auf mehreren Fernsehern werden zwei Spiele gleichzeitig gezeigt: Frankreich gegen Polen und Österreich gegen die Niederlande. Ihr könnt euch vorstellen, was für ein gewaltiges Stimmengewirr und Emotionen-Feuer das ist.
Unser letzter Standort liegt perfekt, direkt neben BestDrive, mit einer tollen Aussicht auf die Stadt. Auch mein Hotel hat eine super Lage, direkt an der Straßenbahn, von wo aus ich schnell ins Zentrum komme. Die Veranstaltung am Mittwoch läuft gut, obwohl weniger Leute kommen als erwartet. Die Hitze macht es schwierig, mehr als 10 Personen gleichzeitig in den Trailer zu lassen. Deswegen müssen wir mehrere Präsentationsrunden einplanen. Trotzdem ist es ein erfolgreicher Tag: Ich sehe rundum nur zufrieden lächelnde Leute und die Vorstellungen verlaufen einwandfrei. Aber ich freue mich auch schon darauf, morgen wieder in meinem eigenen Bett zu schlafen. Allerdings nicht allzu lange. Denn dann geht es auch schon bald wieder on the road.
Bis dahin und bleibt auf Achse,
euer Ronny