Reifen nachschneiden beim LKW – Alle Infos

Was muss man beachten?

Truck tires © Adobe Stock | Superingo

Jeder wünscht sich eine lange Lebensdauer und weniger Kosten, wenn es um die eigenen Reifen geht. Eine Option, dazu beizutragen, kann das Reifennachschneiden sein. Wir haben mit Stefanie Paul von Continental dazu gesprochen.

Worum geht es beim Reifennachschneiden? Effektiv handelt es sich dabei um eine Möglichkeit, einen Reifen länger zu nutzen. Die Rillen im abgenutzten Reifen werden bearbeitet, um eine zusätzliche Profiltiefe zu gewinnen.

Stefanie Paul aus dem Produkt- und Trainingsmanagement von Continental informiert: „Damit zielt man auf eine längere Nutzungsdauer ab. Mithilfe des Nachschneidens muss man den Reifen, wenn er abgefahren ist, noch nicht gleich ersetzen, sondern kann die Lebensdauer noch etwas verlängern.“ 

So spart man Kosten und verringert außerdem den eigenen ökologischen Fußabdruck. 

mechanic checking tread on a truck tires © Adobe Stock | auremar

Was ist die Voraussetzung für das Nachschneiden? Voraussetzung ist, dass der Reifen für das Nachschneiden geeignet sein muss. Zu erkennen ist das bei Continental-Reifen an der entsprechenden Kennzeichnung "REGROOVABLE" auf der Seitenwand des Reifens.

Wichtig ist, dass man nicht einfach selbst ein Werkzeug zur Hand nehmen darf, um den Reifen nachzuschneiden. Hierfür benötigt man eine qualifizierte Fachkraft: „Hier sollte man sich beim Reifenhändler oder einer Werkstatt informieren“, erklärt Stefanie Paul: „Dort kann man erfahren, ob das Nachschneiden angeboten wird oder wer der geeignete Partner dafür ist.“

Wie wird der Reifen richtig nachgeschnitten?
Das hängt vom Reifen und Faktoren wie beispielsweise der Reifenlinie und -größe ab. Genauere Infos sind im Technischen Ratgeber von Continental zu finden.

Truck tires check © Adobe Stock | kapinon

Die wichtigsten Infos zum Reifennachschneiden

Wie viel darf man nachschneiden? Je nach Produktlinie und Reifengröße kann eine zusätzliche Profiltiefe von bis zu 4 mm erreicht werden. Für die vorgesehenen Rillen zum Naschschneiden mit den jeweiligen Tiefen verweist Stefanie Paul auf die Nachschneideempfehlung im Technischen Ratgeber.

Wichtig: Entscheidend ist, dass die Grundstärke des Reifens auch nach dem Nachschneiden niemals zwei Millimeter unterschreitet. Diese zwei Millimeter müssen stets erhalten bleiben und sind gesetzlich vorgegeben.

Wieso schneide ich das Profil nicht gleich tiefer? Schneidet man die Profilrille im Vergleich zum restlichen Material zu tief, kommt zu viel Eigenbewegung in das Reifenprofil: „Wenn man das direkt von Anfang an macht, erhöht das den Abrieb und Verschleiß. Zudem wird auch der Rollwiderstand erhöht.“ Erst, wenn der Reifen entsprechend abgefahren ist, sollte nachgeschnitten werden. 

Welche Risiken bestehen? „Es ist entscheidend darauf zu achten, dass korrekt nachgeschnitten wird“, so Stefanie Paul. „Sonst kann es zu Reifenschäden, Rost und Ausfällen kommen.“ Zu tiefes Nachschneiden kann z. B. dazu führen, dass die Grundstärke nicht mehr ausreichend vorhanden ist und so Fremdkörper leichter in den Reifen eindringen können: „Die Beschädigungen können dann wiederum zu Nachteilen hinsichtlich der Runderneuerungsfähigkeit führen.“

Bei korrekter Ausführung kann das Nachschneiden aber eine gute Möglichkeit sein, die Lebensdauer des Reifens zu verlängern. Zum Thema Runderneuerung, einem weiteren Schritt in diesem Bereich, lest ihr schon bald mehr – hier auf dem Unermüdlich.Blog.

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