In Europa spielt der Straßengüterverkehr eine zentrale Rolle für die Wirtschaft. Lkw transportieren täglich Waren durch alle Länder des Kontinents. Aber ein großes Problem fährt immer mit: der Mangel an sicheren Stellplätzen und die damit verbundenen Herausforderungen bei der Einhaltung gesetzlicher Ruhezeiten.
Was die Ruhezeiten angeht, unterliegen Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer in der EU strengen Vorschriften. Festgelegt sind die in der EU-Verordnung Nr. 561/2006. Diese regelt die maximale Lenkzeit ebenso wie die Pausen. Hier die wichtigsten Eckpunkte:
Diese festgelegten Ruhezeiten dienen nicht nur dem Schutz der Fahrerinnen und Fahrer. Sie sind auch mit Blick auf die allgemeine Verkehrssicherheit zwingend erforderlich. Deshalb müssen die Ruhezeiten dokumentiert werden – und Verstöße werden streng geahndet.
In den meisten europäischen Ländern erfolgt die Überprüfung der Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten über digitale Fahrtenschreiber, die in Lkw obligatorisch sind. Die Polizei und Straßenkontrollbehörden sind dazu regelmäßig auf Autobahnen und Rastplätzen im Einsatz.
Bei Verstößen gegen die Ruhezeiten drohen empfindliche Strafen, die je nach Land unterschiedlich ausfallen können. In Deutschland beispielsweise müssen Fahrerinnen und Fahrer bei geringen Verstößen mit Bußgeldern von 30 Euro pro Stunde rechnen, während die Spedition teils sogar das Dreifache zahlen muss. Bei schwerwiegenderen Verstößen, wie bei wiederholter Missachtung der Ruhezeiten, drohen deutlich höhere Strafen bis hin zu Fahrverboten.
Trotz dieser klaren Vorschriften stehen Europas Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer vor dem Problem, dass es schlichtweg zu wenige Stellplätze gibt. Branchenverbände schätzen, dass allein in Deutschland 40.000 Stellplätze fehlen. In Europa fehlen laut EU-Kommission rund 400.000 sichere Parkplätze.
Besonders stark betroffen sind Länder mit stark frequentierten Transitstrecken wie Deutschland, Frankreich und die Niederlande. Entlang der Hauptverkehrsrouten, etwa der deutschen A3, der niederländischen A2 und der französischen A1, gibt es häufig viel zu wenig Platz für die vielen Lastwagen, deren Fahrerinnen und Fahrer hier ihre Ruhezeiten einhalten müssen.
Lücken im Stellplatzangebot finden sich auch in süd- und osteuropäischen Ländern wie Spanien, Griechenland und Rumänien. Allerdings ist die Verkehrsdichte hier tendenziell geringer, sodass die Situation etwas entspannter ist.
Trotz der unbefriedigenden Situation gibt es Möglichkeiten, die Lkw-Fahrerinnen und Fahrern helfen, ihre Ruhezeiten einzuhalten. Hier einige Tipps: