# Neues von der Tour

Ein Blick hinter die Kulissen: Meine Tool-Kiste

Ronny nützliche Apps für die Straße

Foto: Ronny Nittmann

Hallo zusammen und schön, dass ihr (wieder) in unserem Blog vorbeischaut. In diesem Beitrag gebe ich euch einen Einblick in meinen Alltag und erzähle euch, welche Apps, Tools und Gadgets mir das Leben auf der Straße erleichtern. Vielleicht ist da ja auch das eine oder andere nützliche Tool für euch dabei.

Die Tücken der Tank-Apps

Wenn man so viel unterwegs ist wie ich, sind Tank-Apps ein unverzichtbares Hilfsmittel. Ich habe gleich mehrere davon auf meinem Handy: Die von Hoyer und die von Alphabet. Leider zeigt mir die App von Alphabet nur deutsche Tankstellen an, was mir im internationalen Verkehr nicht wirklich weiterhilft. Da muss ich dann oft auf Google zurückgreifen, um den nächsten passenden Anlaufpunkt zu finden.

Foto: Ronny Nittmann
Foto: Ronny Nittmann

Eine Tankkarte habe ich natürlich auch. Auf der Rückseite stehen die Partnergesellschaften, die in anderen Ländern akzeptiert werden. Doch auch das klappt nicht immer reibungslos. Es kommt schon vor, dass ich in der Türkei mit meiner Shell-Karte nicht bezahlen kann. Da hilft nur eins: improvisieren und hoffen, dass die sie irgendwo anders angenommen wird.

Das Navi: Freund und Feind

Mein treuer Begleiter auf der Straße ist mein TomTom-Navi, speziell für Lkws. Das ist wirklich das Beste, was es gibt. Es berücksichtigt die Höhe und das Gewicht des Fahrzeugs und vermeidet so enge Straßen und Brücken, die für Lkws ungeeignet sind. Allerdings lasse ich es immer stumm und schaue nur zwischendurch drauf. Am liebsten fahre ich ohne Navi, um meinen Kopf eingeschaltet zu lassen.

Foto: Ronny Nittmann

Ein Beispiel dafür, wie wichtig eine gute Vorbereitung ist, erlebe ich in Portugal. Dort sind die Straßen oft sehr eng. Dank Google Maps kann ich mir die Strecke vorher anhand von Bildern ansehen und einen besseren Weg finden.

Mautboxen und ihre Tücken

Eine Maut-App habe ich nicht, aber dafür eine Box des Mobilitätsdienstleisters DKV, die in vielen Ländern Europas funktioniert. Die Box ist echt praktisch, weil sie viele Mautgebühren automatisch abrechnet. Allerdings sind nicht alle Länder registriert und ich brauche teilweise andere Boxen oder Vignetten usw. Deswegen hängen teilweise echt viele solcher Boxen bei mir im Fahrerhaus.

Foto: Ronny Nittmann

Für Tschechien brauche ich derzeit noch eine separate Box. Ab nächstem Jahr wird das Land dann auch mit in die DKV-Box aufgenommen. Die lade ich an den Tankstellen auf. Das geht ganz einfach über einen Barcode, der dort gescannt wird. In der Türkei hingegen muss ich einen Barcode an die Scheibe hängen. Da gibt es dann eine App dazu, die mir anzeigt, wie viel Guthaben noch auf der Box ist. Neues Guthaben kann ich hier direkt über die App aufladen. Das spart jede Menge Zeit und Nerven.

Foto: Ronny Nittmann

In Norwegen habe ich auch eine separate Box, und für die Niederlande, Litauen, Estland, Dänemark und Rumänien brauche ich eine Vignette. In Schweden muss ich vor der Einreise online eine elektronische Vignette beantragen. In Kroatien und Serbien läuft alles nochmal anders, und ich muss vor Ort an der Mautstelle mit Karte bezahlen.

High-Tech für die Reifen

Foto: Ronny Nittmann

Reifendrucküberwachung ist ein Muss für jeden Lkw-Fahrer. Dafür benutze ich die Continental ContiConnect-App, das digitale Reifenmanagement. Diese App gibt mir Zugang zu allen Sensordaten und überwacht den Reifendruck und die Temperatur. Bei Abweichungen erhalte ich sofort eine Benachrichtigung.

Kommunikation und Verkehrsinfos

CB-Funkgeräte sind bei uns im Lkw so gut wie ausgestorben. Denn es ist nicht mehr erlaubt, sie während der Fahrt in der Hand zu halten. Stattdessen bekomme ich wichtige Verkehrsinfos über mein Navi, das Radio oder per WhatsApp von Kollegen.

Telematiksysteme und Co.

Unsere Lkws sind wahre High-Tech-Maschinen. Mit Telematiksystemen kann ich den Kraftstoffverbrauch, die Geschwindigkeit und den Standort überwachen. Diese Messsysteme helfen dabei, die Fahrweise zu optimieren und die Wartung zu planen. Ein besonderes Highlight ist das Eco-Programm von Mercedes, das mir in Echtzeit anzeigt, wie effizient ich fahre.

Auf folgenden Bildern seht ihr meine Displayeinstellungen. Oben, wo die 0 steht und die Seitenstreifen angezeigt werden, kann ich sehen, dass mein Seitenassistent eingeschaltet ist und mich in der Spur hält. In der Mitte ist mein digitales Navi. Außerdem sehe ich auf dem Display noch meine Spritanzeige, die Uhrzeit, die gefahrenen Kilometer und meine Ruhepausen und die Tageslenkzeit. Ich erhalte also eine Kurzfassung darüber, wie lange ich am Tag fahre, wie viele Pausen ich machen muss und wie viel Schichtzeit bis zur nächsten Pause verbleibt. Und darunter habe ich den Überblick über die ganze Woche.

Foto: Ronny Nittmann
Foto: Ronny Nittmann
Foto: Ronny Nittmann

Rechts unten sehe ich die komplette Kilometerzahl die ich mit dem Truck zurückgelegt habe, und links davon die 700 Kilometer, die ich an einem Tag in einer Schicht gefahren bin. Viele andere Programme gibt es auch noch, die ich einstellen kann.

Der Blick ins Fahrerhaus

Eine Seitenkamera im Spiegelarm hilft mir, den toten Winkel im Blick zu behalten, besonders im dichten Stadtverkehr. Diese springt automatisch an, wenn ich abbiege, und geht dann wieder aus.

Auch für den Komfort ist gesorgt. Mein Kühlschrank mit Eisfach und die Kaffeemaschine sind immer griffbereit, damit ich auch während der Fahrt gut versorgt bin.

Foto: Ronny Nittmann
Foto: Ronny Nittmann

Weniger ist mehr

Obwohl es heute viele technische Hilfsmittel gibt, versuche ich, nicht allzu viel davon zu nutzen. Ich verlasse mich lieber auf mein eigenes Können und meinen Verstand. Es ist schön, dass es diese Tools gibt, aber am Ende des Tages zählt vor allem eines: ein klarer Kopf und die Freude am Fahren.



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