Sitzt man hinter dem Steuer eines LKW, hat man viel Verantwortung. Die riesigen Fahrzeuge sind zwar kaum zu übersehen, doch genau das passiert leider auch heute noch. Gleichzeitig haben Fahrerinnen und Fahrer selbst keine gute Sicht, wenn man den Fahrzeugen zu nah kommt. Gerade, wenn es darum geht, Kinder zu schützen, ist deshalb eine hohe Aufmerksamkeit entscheidend. Wir haben mit Christina Scheib über das Thema gesprochen.
Unsere „Unermüdliche“ Christina Scheib ist seit vielen Jahren im LKW unterwegs. Sie kennt sich aus - auf den Autobahnen, aber auch in Städten. Darüber hinaus engagiert sich Christina als Botschafterin des Vereins „Blicki blickt’s“. Dieser Verein hat es sich auf die Fahnen geschrieben, Kinder hinsichtlich der Sicherheit im Straßenverkehr zu schulen – insbesondere mit Blick auf das Thema „LKW“.
Außerdem beteiligte Christina sich bei der „Tote-Winkel-Aktion“ an Schulen, bei der zum einen der Beruf, aber auch besonders gefährliche Situationen erklärt werden.
Christina weiß also, wie wichtig es ist, als Truckerin immer mit wachen Augen unterwegs zu sein. Denn: Ein Unfall passiert schneller, als man denkt. Insbesondere Kinder, so Christinas Erfahrung, unterschätzen die potenzielle Gefahr, die von einem LKW ausgehen kann: „Kinder sind ja noch in der Lernphase. Sie wachsen teilweise mit Spiel-LKWs auf und machen sich keinen Begriff davon, dass die echten eine Gefahr für sie sein könnten“, erklärt die Truckerin.
Man kennt das: „Wow, so ein großer LKW“, freuen sich viele Kinder, wenn sie einen Truck sehen. Begeisterung und Aufregung sind zwar etwas Schönes, können aber dafür sorgen, dass man vielleicht unvorsichtig mit dem Thema umgeht: „Kindern fehlt manchmal die Weitsicht. Sie haben oft auch kein Gefühl dafür, wie groß der LKW ist“, so Christina.
Bei einigen Kindern fehlt es an Vorsicht. Das muss man hinter dem Steuer unbedingt im Blick haben: „Ich muss als Fahrerin besonders darauf achten, dass Kinder nicht viel nachdenken. Sie können von jetzt auf gleich auf die Straße rennen. Sie passen nicht wirklich auf, wenn zum Beispiel der Fußball auf die Straße rollt.“
Im Umgang mit Kindern sieht Christina sich selbst in der Pflicht, wenn sie unterwegs ist. Gerade in Situationen wie dem Abbiegen ist extreme Aufmerksamkeit gefragt, auch Tools wie der Abbiegeassistent oder Kameras können dabei helfen, für eine sichere Umgebung zu sorgen.
Ansonsten geht Christina folgendermaßen vor: „Wenn ich innerorts an Schulen, Spielplätzen oder Kindergärten vorbeikomme, fahr ich fast schon Schrittgeschwindigkeit und konzentriere mich besonders auf die Kinder“, so die Truckerin. Und generell gilt: „Wo Kinder über die Straße gehen wollen, bleib ich stehen. Auch, wenn keine Ampel da ist. Einfach zur Sicherheit.“
Dazu betont sie: Augenkontakt herzustellen und sich miteinander zu verständigen hilft, komplizierte Verkehrssituationen aufzulösen.
Für Kinder und Eltern hat Christina folgende Tipps: „Achtet darauf, dass ihr Minimum drei Meter von der Straße weg steht. Wenn man merkt, dass ein Truck vorbeikommt: Geht lieber ans Innere des Bürgersteigs, nicht raus an die Straße. Und nehmt das ernst: LKW können eine Gefahr sein, wenn man unvorsichtig ist“, betont Christina: „Auch Eltern müssen da mehr drüber nachdenken und ihre Kinder vorbereiten.“
Das sieht auch unsere Unermüdliche Tinka so. Sie engagiert sich ebenfalls für „Blicki blickt’s“ und erzählt hier mehr zu den Hintergründen.
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