Wenn der LKW nicht mehr anspringt: „Ich denke, es wird dunkel, bis ich nach Hause komme“

LKW-Fahrer Markus kommt nicht mehr weiter

truck engine broken © Adobe Stock | scharfsinn86

An manchen Tagen läuft es einfach nicht. Das erlebt man auch als Trucker – beispielsweise, wenn der LKW einfach nicht mehr anspringt. Aber wie geht’s dann weiter? Markus Trojak erzählt’s uns.

Ankommen, Beladen, losfahren, abladen, neue Ware holen und wieder auf Tour – so sollte Markus‘ Tag eigentlich laufen. Doch als wir den LKW-Fahrer am Telefon erwischten, war leider schon bei Schritt 2 des Tagesplans Schluss: „Ich hatte gerade ein Quad auf den LKW geladen und wollte wieder los. Aber keine Chance: Der Motor wollte nicht anspringen“, erzählt Markus.

Da sich das auf die Schnelle nicht beheben ließ, war Warten angesagt. Und das kann man an so einem Tag überhaupt nicht gebrauchen. Es war noch am Vormittag, als wir mit Markus sprachen. Der Tag war aber bereits zu diesem Zeitpunkt ein langer: „Ich bin schon seit fünf Uhr morgens unterwegs, um vier bin ich aufgestanden“, so der LKW-Fahrer. Um 15:00 Uhr war die Ankunft an der nächsten Ladestelle geplant, um Hygieneartikel abzuholen – zuvor sollte das Quad aber noch wegtransportiert werden.

Ein eng getakteter Zeitplan also, bei dem man es sich kaum leisten kann, länger stehen zu bleiben. Das zeichnete sich aber ab, denn ist man etwas ab vom Schuss, wie in diesem Fall, brauchen die Pannendienste länger. In dieser Zeit kann man nur abwarten: „Da muss man schauen, entweder man liest die Zeitung, geht ins Internet oder erledigt Papierkram, der ansteht“, so Markus: „Wenn gar nichts anderes mehr geht, kann man Scheiben und Spiegel putzen.“

Dann ist man wenigstens beschäftigt. In Sachen Tagesplanung bringt einen das aber nur bedingt weiter: „Ich habe bereits vor einen halben Stunde gemeldet, dass die Dispo schonmal ein Backup organisieren sollte, damit die Ladung nachher eventuell von einem anderen Fahrzeug abgeholt wird.“

truck is towed away © Adobe Stock | naka

Hier war also zumindest eine Lösung da. Und auch ein anderes Problem kam zum Glück gar nicht erst auf: So ein LKW ist nicht gerade klein. Im schlechtesten Fall kann der auch ganz blöd im Weg stehen. 

„Wir sind hier in einem kleinen Ort in der Eifel, aber ich stehe Gott sei Dank nicht so, dass ich irgendeine Durchfahrt oder einen Parkplatz versperre“, so Markus: „Der Verkehr kann vorbeilaufen, alles gut.“ Das ist an manchen Orten gar nicht so einfach. Und einen LKW wegzubekommen, erfordert schon einen etwas spezielleren Abschleppdienst, als es ihn vielleicht direkt um die Ecke gibt.

Insofern also: Glück gehabt. Nur die Wartezeit wurde dadurch nicht unbedingt kürzer: „Ich denke mal, es wird dunkel darüber, bis ich nach Hause komme. Aber es ist alles gut“, sagt Markus noch am Telefon. Er sollte recht behalten: Am Abend schickte Markus die Nachricht, dass die Fahrt erst um knapp 18:00 Uhr fortgesetzt werden konnte.

Die andere Ladestelle musste dann also tatsächlich jemand anders übernehmen. Unglücklich für die Planung, aber manchmal kann das vorkommen – und gerade bei den hochmodernen Geräten reicht es eben nicht, sich einmal selbst mit dem Werkzeugkasten am Motor zu schaffen zu machen. „Es ist ja viel Elektronik in so einem Truck drin, viele Sensoren“, so Markus.

Wenigstens konnte Markus am Ende des Tages nach Hause. Es gibt auch andere Fälle, bei denen man plötzlich irgendwo im Nirgendwo festhängt. So etwas hat LKW-Fahrerin Tinka vor gar nicht allzu langer Zeit erlebt – mehr dazu lest ihr hier. 

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