Normalerweise verbindet man LKWs mit dem Güter-Transport und Ähnlichem, also einem beruflichen Kontext. Doch manche Leute nutzen die Trucks für private Zwecke und fangen an zu basteln. Wir haben uns eine „unermüdliche“ Meinung dazu eingeholt.
In den vergangenen Jahren hat sich das Wohnmobil bei vielen Menschen als beliebte Urlaubsvariante durchgesetzt. Einfach die Sachen zusammenpacken, alles rein in den Camper und dann einfach da fahren, wo es schön ist – das hat schon was. Auch unser Unermüdlicher Mirko hat dafür was übrig.
Im Grunde ist diese Art Urlaub gar nicht so weit weg vom LKW-Fahrer-Alltag, denn auch Trucker wie unser Unermüdlicher Markus Trojak sind es gewohnt, einfach immer das halbe Leben dabei zu haben und auf Achse zu sein. Nur so richtig aussuchen, wo man hinfährt, das kann man nicht.
Beim Fahrzeug selbst lassen sich ebenfalls Parallelen ziehen. Denn wie ein LKW stellen auch Camper und Wohnmobile große Fahrzeuge dar. Da überrascht es wenig, dass manche Menschen sich überlegt haben: Ich baue meinen LKW einfach zum Camper um. Mehr zu dem Thema lest ihr hier.
Wäre das eigentlich auch was für unsere Unermüdlichen? Wir haben mal bei Markus Trojak nachgefragt.
Markus Trojak ist seit über 30 Jahren Trucker aus Leidenschaft und liebt alles, was mit den riesigen Vehikeln zu tun hat. Da wäre so ein Urlaubs-Truck eigentlich der logische nächste Schritt. Oder, Markus?
„Ich weiß nicht“, lacht Markus am Telefon: „Erfahrungen habe ich da selbst leider noch keine. Ich finde es aber mega cool, wenn du so was von Anfang bis Ende durchziehst.“
Von Anfang bis Ende durchziehen heißt in diesem Fall: Sich einen Truck suchen und ihn selbst den eigenen Urlaubsbedürfnissen anpassen. Klar, dass gerade Markus da leuchtende Augen kriegt – denn der Fahrer passt ja so schon gerne seine Trucks ein wenig an.
Ein Beispiel aus seinem Umfeld begeisterte den Trucker: „Ein Kollege von mir war da genauso drauf wie ich. Der hat auch jahrelang gespart und hatte so einen Dodge Charger, für Viertelmeilenrennen. Den hat er auf einem Anhänger transportiert – und vor den wiederum hatte er erst ein Wohnmobil, danach einen VW Bus und dann einen großen Pickup geschnallt“, erinnert sich Markus: „Doch das hat ihm alles nicht gefallen. Also hat er alles verkauft und sich eine amerikanische Zugmaschine gekauft.“
Diese Zugmaschine wurde dann durch einen Kühlaufbau ergänzt und mit Türen, Klimaanlage und Heizung ausgestattet, so Markus: „Den Aufbau hat er hinten auf den Ami gesetzt, eine normale Anhängerkupplung dran gemacht und damit dann seinen Charger gezogen.“
Fertig war der Freizeit-LKW, mit dem man den Charger von Rennen zu Rennen bewegen und gleichzeitig abends komfortabel die Freizeit verbringen konnte.
Aber: Das war auch eine Menge Aufwand: „Ich würde wahrscheinlich eher einen gut gebrauchten Wohnwagen kaufen, der einigermaßen von der Größe passt, dafür einen Rahmen bauen und den dann hinten drauf setzen. Mir wäre diese komplette Umbauerei von der Pike auf zu aufwendig“, überlegt Markus.
Denn, so der Trucker, wenn man über Aufbauten wie Gaskühlschrank, Gasheizung oder Stromanschluss nachdenken würde, kämen schnell viele Bestimmungen und Vorgaben hinzu, die man beachten muss: „Also machen könnte ich das alles, aber ich weiß nicht, ob ich so viel Zeit da rein investieren wollte.“
Daher wäre es einfacher, etwas Fertiges zu nehmen und dann mit dem LKW zu transportieren: „Wenn wir jetzt einen vier oder fünf Jahre alten Wohnwagen nehmen würden, der relativ gut erhalten ist, und setzen den hinten auf so eine amerikanische Zugmaschine drauf, verkleiden den noch ein bisschen oder lackieren den so wie den LKW – das ist glaube ich auch ziemlich cool.“
Ideen sind also immer da und begeistern würde sich Markus dafür sicherlich auch. Aber er weist auf wichtige Dinge hin, die es zu beachten gilt. Das fängt auch nicht erst bei Lenk- und Ruhezeiten oder Fahrverboten für LKW an, wenn das Projekt fertig ist, sondern startet schon beim Aufbauen.
„Man muss auf jeden Fall auf Themen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen und Bestimmungen achten, wenn man so ein Projekt angeht“, betont Markus: „Bevor du irgendwas machst, gilt: informieren, informieren, informieren.“
Bei einer solchen Umsetzung würde Markus noch im Prozess zu Stellen wie beispielsweise TÜV oder DEKRA gehen, um alles abzuklären: „Bevor man irgendwas anfängt oder kauft und viel Geld und Zeit investiert. Denn im schlimmsten Fall sagt man nachher: Hätte ich doch mal besser das Ding umgemeldet, oder zwei, drei Sachen geändert, dann wäre alles gut gewesen.“
Solche Fallstricke sollte man gleich am Anfang auflösen: „Denn im Nachgang sind Änderungen immer teuer und blöd.“
Also: Wenn ihr einen Freizeit-LKW plant, oder ein vergleichbares Projekt angehen wollt: Passt auf jeden Fall auf, dass ihr die Bestimmungen kennt und einhaltet.
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