Was tun, wenn man während der Fahrt im LKW plötzlich krank wird? Diese Frage stellen sich einige Fahrerinnen und Fahrer leider oft: Körperliche Beschwerden können immer auftreten und gerade auf langen Touren ist das sehr ungünstig.
Die Konzentration lässt nach und je nach Art der Krankheit wird die Fähigkeit des sicheren Fahrens beeinträchtigt. Medikamente sind eine Möglichkeit, helfen aber ebenfalls nur vorübergehend und könnten ebenfalls Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit haben.
Deshalb ist es entscheidend, möglichst zeitnah einen Arzt aufzusuchen, um Beschwerden abklären und behandeln zu lassen.
Arzt in der Nähe mit LKW-Platz? Weit weg von zuhause und dem üblichen Hausarzt ist es gar nicht so einfach, eine schnelle Behandlung zu finden – zumal man auch den LKW irgendwo abstellen muss. Der Verein DocStop kann helfen, eine geeignete Behandlung zu erhalten.
Für den schnellen Kontakt – die DocStop Telefonnummer
Die Hotline ist kostenlos und auf verschiedensten europäischen Sprachen verfügbar.
Um LKW-Fahrer zu unterstützen und ihnen in Notlagen bestmöglich weiterzuhelfen, gibt es den ehrenamtlichen Verein DocStop für Europäer e.V..
Wenn man während einer Tour ärztliche Betreuung benötigt, kann man unter der internationalen und kostenlosen Hotline Mitarbeitende des Vereins erreichen, die in vielen gängigen europäischen Sprachen Auskunft über die nächstgelegene Anlaufstelle geben.
Auch in vielen Apps, die speziell für LKW-Fahrer entwickelt wurden, lassen sich die Standorte abrufen, genauso wie auf der Webseite von DocStop, wo über eine Karte ermittelt werden kann, wo die nächste Anlaufstelle zu finden ist.
So funktioniert DocStop: In ganz Deutschland und einigen Nachbarländern verteilt hat der Verein Anlaufstellen mit LKW-Parkplätzen, in deren Nähe sich Arztpraxen befinden. Diese haben sich dazu bereit erklärt, LKW-Fahrerinnen und -fahrer so schnell wie möglich zu behandeln.
An diesen Anlaufstellen finden sich in der Regel Rastplätze, Parkplätze, Speditionen oder Nutzfahrzeug-Servicebetriebe, die für kranke Fahrer meist kostenlos Parkplätze zur Verfügung stellen und Auskunft über DocStop und die Möglichkeit des Arztbesuches geben können.
Was kostet DocStop? Die Nutzung von DocStop ist kostenlos, da die Arbeit der Mitarbeitenden ehrenamtlich ist. Der Arztbesuch wird wie auch beim Hausarzt über die Krankenversicherung abgerechnet.
Wir haben uns auf dem Unermüdlich.Blog mit Vorstand Joachim Fehrenkötter über die Hintergründe unterhalten.
Wo finde ich DocStop? Der Verein arbeitet daran, ein möglichst flächendeckendes Angebot in ganz Deutschland zu schaffen, um jedem LKW-Fahrer die nötige Unterstützung zukommen zu lassen. Anlaufstellen finden sich vor allem in der Nähe wichtiger Verkehrsknotenpunkte und entlang der Autobahnen. Auch im Westen Frankreichs, in Österreich, Dänemark und Budapest ist DocStop vertreten.
Wann kann/sollte ich DocStop nutzen? DocStop richtet sich vor allem an LKW-Fahrer mit plötzlich aufgetretenen, leichten Erkrankungen wie z. B. Zahn- oder Kopfschmerzen, Erkältungen, Rückenschmerzen oder sonstigen Problemen, bei denen man auch seinen Hausarzt aufsuchen würde. Durch eine schnelle Behandlung kann die Fahrt im besten Fall zügig fortgesetzt und somit die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gefördert werden.
Für schwerwiegendere Erkrankungen muss auch weiterhin der Rettungsdienst gerufen oder ein Krankenhaus aufgesucht werden.
Was macht DocStop noch? DocStop setzt sich außerdem für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von LKW-Fahrern ein. Dafür haben sie z. B. die Initiative SaniStop ins Leben gerufen, um Fahrern einen Zugang zu Duschen, Waschräumen und WCs zu bieten.
In erster Linie wollen sie aber darauf aufmerksam machen, dass medizinische Probleme zeitnah abgeklärt werden sollten, um vor allem die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen und das Wohlergehen der Fahrer zu fördern.
Auch Continental arbeitet in einer Medienpartnerschaft mit DocStop zusammen.
Was kann ich noch für meine Gesundheit tun? Dass man in der Regel lieber zu früh als zu spät zum Arzt gehen sollte, ist klar – das bestätigte uns auch Physiotherapeut Klaus Herrmann. Gemeinsam mit ihm haben wir uns außerdem ein kurzes Programm für mehr Fitness angeschaut, dass ihr auch in Pausen mit dem LKW oder Bus durchführen könnt.
Und weitere Tipps für eine sichere Fahrt im LKW findet ihr hier.