Das LKW-Fahren ist kein Job, den man auf die leichte Schulter nehmen kann. Unsere Unermüdliche Helga liebt ihren Job aber über alles – und versucht jeden Tag, das auch nach außen zu tragen.
Für viele Menschen wäre es unvorstellbar: Immer unterwegs, Stunde um Stunde, Woche für Woche, Kilometer über Kilometer. Für das LKW-Fahren muss man wohl geboren sein. Und das eigentliche Fahren ist noch nicht mal die größte Hürde, mit der man hinter dem Steuer eines LKW zu kämpfen hat.
Viel eher sind es andere Probleme, die den Job erschweren. Dazu gehören unter anderem Zeitdruck, Parkplatzmangel, unzureichende sanitäre Anlagen, die Gesundheit und auch das Thema Respekt – aus Richtung der Gesellschaft, aber auch untereinander.
Unsere Unermüdliche Helga kennt das zu Genüge. Die Österreicherin ist bereits seit vielen Jahren im LKW unterwegs, besuchte Länder in ganz Europa. Wer sie kennenlernt, trifft eine herzliche, aufgeschlossene Person – einen Menschen, der stets etwas Positives aus einer Situation holen kann.
Gerade in Bezug auf das Thema „Umgang miteinander“ ist das für Helga besonders wichtig: „Es ist manchmal schwierig. Von allen Seiten kriegt man oft nur Negatives, manche prügeln quasi aufeinander ein“, erzählt sie.
Doch davon will sich Helga nicht unterkriegen lassen. Sie hat sich das Thema „Positivität“ groß auf die Fahnen geschrieben und versucht aktiv, etwas an den teilweise schwierigen Stimmungen im Fahreralltag zu verbessern: „Viele Leute sind super gestresst. Deshalb versuche ich, Ruhe reinzubringen.“
Denn eigentlich, so die Truckerin, sei es doch ganz einfach, respektvoll miteinander umzugehen und freundlich zu sein: „Man muss versuchen, den ganzen Mist nicht so ernst zu nehmen“, meint Helga und fängt bei sich selbst an: „Ich versuche, Ruhe auszustrahlen und gelassener zu sein.“
Tag für Tag wirbt die Österreicherin für mehr Positivität, Geduld und Verständnis untereinander – völlig unabhängig davon, ob sie jetzt auf heimischen Straßen, in Deutschland, Skandinavien, Spanien oder all den anderen Orten, an die sie ihre Touren führen, unterwegs ist: „Es ist eigentlich immer das Gleiche: Wie man in den Wald hineinschreit, schallt es auch wieder raus“, betont sie: „Das funktioniert eigentlich überall. Ein Lächeln, ein nettes Wort – viele Menschen brauchen eigentlich nur das. Und einen Kaffee vielleicht, dann sieht die Welt schon wieder besser aus.“
Erst kürzlich machte sie eine entsprechende Erfahrung auf einem Rastplatz: „Ich war einmal in Österreich, in der Früh. Da war der Parkplatzbetreuer sauer, denn irgendwer hatte in der Nacht Graffiti gesprüht. Das hat ihn wahnsinnig geärgert.“ Eine verständliche Situation, die Helga versucht hat, zu entspannen: „Den habe ich eingeladen auf einen Kaffee und dann haben wir uns unterhalten.“
Auch im Straßenverkehr, der schnell von Ärger geprägt sein kann, legt sie viel Wert darauf, zurückhaltend und freundlich zu fahren: „Ich grüße immer nett, winke immer nett, sage Danke, wenn man mich vorbeilässt“, betont sie: „Ich will die Welt immer ein kleines bisschen besser machen. Und das kann ich auch.“
Das Thema „Gegenseitiger Respekt“ ist nicht nur unter Truckern, sondern auch in der Kommunikation mit anderen Menschen extrem wichtig. Dazu gehört auch das Thema Polizeikontrollen: Auf dem Blog haben wir mit Polizistin Andrea Möller über den Umgang zwischen LKW-Fahrern und der Polizei gesprochen