Der Winter ist da und manche Orte überwältigt er geradezu. Unsere Unermüdliche Helga hat das gerade am eigenen Leibe erleben „dürfen“. Doch wie immer ließ sich die Truckerin nicht aus der Ruhe bringen.
Wer Helga überraschen will, muss kreativ werden, denn die Truckerin hat schon allerhand gesehen. Tausende Kilometer und Länder bereiste die Österreicherin bereits im Rahmen ihres Jobs als Berufskraftfahrerin. Da kommt jede Menge Erfahrung zusammen – auch mit dem Thema „Winter“.
„Ich bin gerade zwischen Berlin und Hamburg, auf dem Weg nach Dänemark“, sagt Helga, als sie anruft. „Winterlich“ sei es auf der Ecke geworden, berichtet sie, -1 Grad seien es gerade auf der deutschen Autobahn. Fröstelig, ja. Aber auch eine Temperatur, die Helga höchstens einen kalten Schauer über den Rücken jagt – mehr nicht.
Denn die Truckerin ist bemerkenswert oft in verschneiten Gegenden unterwegs. Zum einen ist sie regelmäßig in den skandinavischen Ländern auf Tour, wo es im Winter ziemlich rau zugehen kann. Zum anderen kommt sie aber eben auch selbst aus Österreich, wo sie sich mit Schnee traditionell ja auch gut auskennen.
Und genau dort, bei Helga zu Hause, brach der Winter gerade plötzlich und überaus frostig ein.
„Zuhause“, so Helga, „da ist es gerade eiskalt. Am Wochenende, Samstagmittag, ist der Strom ausgefallen. Auf 400 Quadratkilometern gab es keinen Strom mehr“, berichtet sie. Und das war angesichts der Temperaturen draußen kein Spaß: „Es hat minus 15 Grad gehabt, da kühlt alles schnell aus. Jeder, der keinen Zusatzherd oder -ofen hatte, war arm dran“, so Helga.
Die Truckerin kennt sich mit Kälte zum Glück gut aus, und genauso wie im LKW ist sie auch zu Hause optimal auf Frost und Schnee eingerichtet: „Ich hab einen Kachelofen und genug Holz da, damit konnte ich heizen. Aber es ist wirklich alles ausgefallen, wir hatten keinen Strom, kein Telefon, kein Internet.“
Am Nachmittag ist dann noch eine Freundin vorbeigekommen: „Die war mit dem PKW unterwegs, aber sie hatte keinen Diesel mehr und die Tankstellen haben nichts mehr hergegeben. Generell ging nichts, weder bei Tankstellen, noch Supermärkten“, so Helga: „Die haben wir dann bei mir einquartiert.“
Über das Wochenende hieß es also: die Füße still und den Ofen warm halten. Am Montag aber musste Helga wieder auf Tour – und wärmer war es bislang nicht geworden.
„Das Wetter war immer noch furchtbar, bitterkalt. Sogar meine Spanngurte waren total eingeeist“, berichtet Helga. Doch wer denkt, das würde Helga aufhalten, liegt falsch: „Ja gar nicht! Ich bin aus Österreich, ich lass mich da nicht schocken. Alles bis minus 20 Grad ist kein Problem, normalerweise. Das ist wirklich so: Ab minus 20 werd ich nervös, aber vorher nicht. Wir Österreicher sind da einiges gewöhnt.“
Schneeketten brauchte sie auch noch nicht: „Wir packen gute Reifen auf unsere Autos und dann ist es kein Problem“, so Helga. Zwei wichtige Tipps hat sie aber doch für alle, die bei der Kälte mit dem LKW losmüssen:
„Man sollte auf jeden Fall immer schauen, dass das Auto mit Winterdiesel voll ist. Denn wenn du irgendwo feststeckst und es wirklich kalt wird, kriegst du Probleme. Und bei Minus 20 Grad springt der Motor vielleicht nicht mehr an“, so Helga. Gerade im Stau kann das zum Problem werden.
Außerdem betont sie: „Ich passe auch immer die Kleidung an. Im Winter sollte man immer was Leuchtendes dabeihaben! Denn bei schlechter Sicht muss man gesehen werden, wenn man raus muss.“
Die Sicherheit steht hier klar im Vordergrund. Aber auch ansonsten lautet bei Helga die Devise: Immer. Gut. Vorbereitet. Sein.
Deshalb hat die Truckerin stets ausreichend Kleidung und Vorräte im LKW, um im Zweifel zwei Wochen lang über die Runden zu kommen. Also: Fahrt gerade im Winter niemals überstürzt los, sondern bereitet euch auf etwaige Probleme vor.
Apropos Winter: Es gibt einige Vorschriften, die man im europäischen Lieferverkehr beachten sollte. Die Wintervorschriften findet ihr hier: Wintervorschriften LKW – das müsst ihr beachten