Kaum jemand ist so stolz auf den eigenen Wagen, wie es Helga auf „Willem-Alexander“ war. Nun geht der LKW in den Ruhestand und Helga freut sich auf die Nachfolgerin ihres Trucks.
„Soll ich mich freuen oder sollte ich weinen?“ – Da war sich Truckerin Helga Dröscher wirklich gar nicht sicher, als es hieß: Du bekommst einen neuen LKW. Denn das bedeutete auch die Trennung von ihrem geliebten Willem-Alexander.
Dieser LKW begleitete Helga durch die letzten viereinhalb Jahre. Und als leidenschaftliche Truckerin ist der eigene Wagen mehr als nur ein Arbeitsgerät. Auf all den Wegen quer durch Europa wurde der Wagen zu einem zweiten Zuhause. Erst kürzlich, zu Helgas 50. Geburtstag, gab es sogar eine Geburtstagstorte in Form ihres LKWs. Ein treues, braves Auto – so bezeichnete die Fahrerin ihren geliebten Truck immer wieder. Nun hieß es plötzlich: Abschied nehmen.
„Wir haben im Betrieb sechs neue Zugmaschinen bekommen, und eine davon sollte ich bekommen“, berichtet Helga: „Der Willem-Alexander und ich, wir haben eine richtig schöne Zeit gehabt. Wir haben viel zusammen erlebt, waren überall, im hohen Norden, im tiefsten Süden.“
600.000 Kilometer haben Helga und Willem-Alexander gemeinsam gesammelt: „Deshalb hoffe ich, dass er nun einen schönen Ruhestand bekommt.“
Für Helga ist es natürlich noch lange hin bis zum Ruhestand und die Arbeit geht weiter. Die wird nun im neuen Wagen erledigt. Und auch der hat einen royalen Namen bekommen – passend zum Vorgänger. Denn nach König Willem-Alexander diente nun die Königin als Namenspatronin: „Mein neuer Truck heißt Maxima und ist eine Dame“, so Helga.
Denn auch, wenn der Abschied wehtut: Auf den neuen Truck ist Helga selbstverständlich auch wahnsinnig stolz: „Wie ich sie gesehen habe, dachte ich: Das ist eine Lady. Und auf den ersten Kilometern hat sich Maxima dann einfach richtig angefühlt, das ist ein schöner Name. Der Wagen ist temperamentvoll, das passt auch zu den argentinischen Wurzeln der Königin.“
Mit Maxima ist Helga gerade auf ihrer ersten Tour, als wir sie zum Telefoninterview erreichen: „Wir sind auf unserer ersten gemeinsamen Fahrt. Es geht in Richtung Luxemburg“, erklärt Helga.
Besonders spannend: „In fünf Jahren Technologie hat sich doch wieder einiges getan. Vor allem das Display ist riesig geworden, alles läuft über Touchscreen. Manchmal fühle ich mich, als wäre ich in einem Fliegercockpit“, lacht Helga.
Da gibt es sicherlich einiges an neuen Funktionen zu entdecken. Aber dafür ist ja viel Zeit: „Nach Luxemburg, das ist so eine schöne Mittelfuhre, perfekt zum Einstieg“, meint Helga. Etwa 800 Kilometer hin, 800 Kilometer zurück – das passt. Somit fängt das Kilometersammeln wieder an. Wir wünschen viel Spaß auf dem Weg in Richtung der nächsten 600.000 Kilometer!
Grundsätzlich bedeutet der eigene LKW den meisten Fahrerinnen und Fahrern eine Menge. Auch Christina erlebte das erst letztens, als sie sich von ihrem ersten Truck verabschieden musste.