Hallo zusammen und schön, dass ihr (wieder) in unserem Blog vorbeischaut. Donnerstagabend endet meine spannende Zeit in Brünn mit dem Abbau der „Transport Show“-Messe. Bevor ich meine Fahrt allerdings fortsetze, muss ich zuerst mein Maut-Gerät aufladen. Zum Glück habe ich ein paar Tage vorher schon einen passenden Standort an einer Tankstelle recherchiert, an dem ich das erledigen kann. Damit ist der Weg frei für meine nächste Station: die Slowakei.
Am Freitagmorgen mache ich mich auf den Weg nach Púchov – 160 Kilometer liegen vor mir. Ohne anstehende To-dos im Kopf kann ich mich voll und ganz auf die Fahrt konzentrieren und komme entspannt am Nachmittag an. Die letzte Stunde fahre ich nur noch über Land: Die Straßen sind eng und die Bäume neigen sich schon fast auf die Straße, die Umgebung ist aber etwas fürs Auge. Ganz interessant finde ich die Markierung auf den Straßen: Die Fahrbahn wird 150 m lang mit roter Farbe gekennzeichnet. Davon habe ich für euch mal ein Bild geschossen.
Was das genau bedeutet? Das ist eine Info, dass gleich die nächste Ortschaft kommt. Der Ortseingang wird zwar – wie bei uns in Deutschland auch – mit einem Schild gekennzeichnet, allerdings ist das nicht groß und gelb wie bei uns, sondern klein und weiß. Also nur sehr schwer zu erkennen.
Mein erstes Ziel in der Slowakei ist das Reifenwerk in Púchov, wo ich meinen Truck abstelle und mich dann auf den Weg ins Hotel mache. Und was für ein Hotel! Ein richtiges Paradies für mich als Sportbegeisterter: ein Tennisplatz, ein Fitnessstudio über drei Etagen, ein Badmintonplatz, Wellnessbereich und ein Schwimmbad. Außerdem verläuft links und rechts vom Hotel der Radweg „Vázska Cyklomagistrála“ lang. Ein 4,1 km langer Abschnitt komplett vom Autoverkehr getrennt, ein wahrgewordener Traum für jeden Radfan. Ich schnappe mir am Sonntag meine Inliner, teste den Radweg aus und fahre ganze 40 Kilometer.
Das Wochenende ist auf jeden Fall sportlich. Entweder ich treibe Sport oder ich schlafe – aber was soll ich auch anderes tun, wenn man in so einem Hotel ist? Die Zeit im Süden Europas konnte ich nicht wirklich viel Sport treiben, und so muss ich das jetzt nachholen.
Die Stadt Púchov ist klein, hat aber alles, was man braucht. Neben den sportlichen Aktivitäten habe ich mir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten angeschaut. Unter anderem das Conti-Werk, das hier ganz in der Nähe ist. Viel ist auf meiner Erkundungstour nicht los, aber die Umgebung ist wunderschön grün und sehr ruhig. Und ich sehe echt viele Leute Fahrrad fahren.
Eine weitere Entdeckung, die ich mache: Viele Autos, die im Wohngebiet stehen, haben Conti-Reifen drauf. Die Leute hier scheinen sehr loyal zu ihrer Firma zu sein. Ich vermute, dass viele hier im Conti-Werk arbeiten. Es ist ja auch ziemlich groß. Continental ist im kleinen Ort sehr präsent, selbst vor und hinter der Ortschaft hängt ein Continental-Schild.
Am Dienstag startet die erste Veranstaltung in der Slowakei. Das Werk hat zahlreiche Kunden eingeladen und wir präsentieren unseren Truck. Die nächste Veranstaltung folgt am Mittwoch in Banská Bystrica. Dafür geht es vom Hotel aus über eine landschaftlich reizvolle Strecke, die mich über Bergstraßen und durch grüne Wälder führt. Der zweite Standort ist direkt an meinem Hotel – Congress Hotel DIXON – auf dem Parkplatz. Also keine weiten Wege, und abends komme ich schnell ins Bett.
Vor Ort entsteht ein lustiges Problem: Jemand hat sein Auto nicht rechtzeitig umgeparkt, obwohl der Parkplatz frühzeitig gekennzeichnet war. Um unser perfektes Bild in Schwarz-Gelb nicht zu stören, bauen wir das Auto kurzerhand ein und stellten ein schwarzes Zelt darüber. Die tschechischen Kollegen fanden meine Idee großartig. Aber so ein rotes Auto mittendrin sieht halt auch nicht gut aus.
Ansonsten ist das Wetter echt klasse, wir haben fast 30 Grad. Für die Führung im Trailer aber etwas unkomfortabel: Der Trailer heizt sich enorm auf, und die Geräte geben nur noch warme Luft ab. Trotzdem sind alle Kunden zufrieden, obwohl unsere mobilen Klimaanlagen an ihre Grenzen stoßen.
Nach der Veranstaltung räumen wir noch schnell alles zusammen, dann geht es für mich ins kühle Hotel und ich schaue mir das Deutschland-Spiel gegen Ungarn an. Und bevor ihr fragt: Das rote Auto unter dem Zelt haben wir natürlich wieder freigebaut, der Eigentümer hat sich die ganze Zeit über aber nicht blicken lassen. Vermutlich steht das Auto aber auch schon länger auf dem Parkplatz, denn es trägt Winterreifen – natürlich von Conti.
Donnerstag nach dem Frühstück mache ich mich entspannt auf den Weg nach Prag. Dort geht es für mich auf eine Messe. Vorher will ich noch einen kurzen Stopp an einer Tankstelle einlegen, um Red Bull und Snacks zu holen. Dort erlebe ich eine kleine Überraschung: Ein Stromausfall hüllt hat den Laden in völlige Dunkelheit, und die Kassiererin muss die Beträge manuell zusammenrechnen. Zum Glück habe ich Bargeld dabei.
Die nächsten Tage versprechen weiterhin spannend zu werden. Dienstag geht es weiter mit der Veranstaltung in Prag, und am 27. Juni fahre ich zurück nach Hannover.
Bis dahin und bleibt auf Achse,
euer Ronny