Manche nennen Sie die „Kabine“, andere sprechen vom „Häuschen“, wieder andere von der „Hütte“. Doch egal, wie man sie nennt: Die Fahrerkabine ist für die Menschen, die tagtäglich hinter dem Steuer ihres LKW sitzen, ein extrem wichtiger Ort. Wir haben mit unseren „Unermüdlichen“ über ihren Bezug zur Kabine gesprochen.
Wie viel Zeit verbringt ihr eigentlich in eurer Fahrerkabine? Bei der Antwort auf diese Frage waren sich die „Unermüdlichen“ Markus und Christina umgehend einig: jede Menge.
Klar, es kommt zwar drauf, an, wie viele Touren man fährt, ob über mehrere Tage oder nur einzelne. Doch für Markus war klar: „Das ist ein sehr hoher Anteil. Ich bin mit Sicherheit mehr im Fahrerhaus als in meinem richtigen Haus“ meint der LKW-Fahrer. Auch die selbstständige Truckerin Christina stimmt zu: „Bei mir ist es etwas anders, da ich auch viel im Büro bin. Aber auf Tour ist man eigentlich 90 % des Tages in der Fahrerkabine.“
Das Fahrerhaus ist nicht nur der Ort, an dem man auf das Gaspedal drückt und das Lenkrad bewegt, sondern so viel mehr. „Die Kabine ist ganz, ganz wichtig“, betont Christina: „Sie ist deine Küche, dein Wohnzimmer, dein Büro, dein Schlafplatz.“
Dementsprechend individuell ist auch die Ausgestaltung einer solchen Hütte: „Bei zehn Fahrern wird man zehn unterschiedliche Antworten bekommen“, weiß Markus. Es kommt auf die Touren, aber eben auch eigene Vorlieben an: „Es gibt Fahrer, die verzieren ihre Kabinen mit hochwertigen Bezügen. Manche gehen her und überziehen ihr Armaturenbrett mit Leder. Es gibt Kollegen, die stecken tausende Euro in ihr Fahrerhaus“, berichtet Markus. Da kann die Ausstattung schnell mal in Richtung Kleinwohnung gehen.
Markus selbst ist da eher pragmatisch ausgerichtet: „Ich bin nicht so der wohnliche Typ. Ich habe zwar einen Fernseher drin, aber den habe ich ewig nicht mehr aufgebaut“, so der Trucker. Für ihn sind einige Gegenstände aber trotzdem unerlässlich: „Definitiv der Kühlschrank. Der wird immer wichtiger. Immer mehr Kollegen haben auch eine Mikrowelle oder eine Kaffeemaschine drin“, erklärt Markus. Denn gerade unterwegs lässt sich einiges an Geld sparen, wenn man selbst für Essen und Kaffee sorgt.
Zudem will Markus nicht mehr auf seinen Umformer verzichten, um verschiedene Elektro-Geräte zu betreiben. Und: „Mein eigenes Bettzeug ist ganz wichtig. Ich bin auch froh, dass ich heutzutage ein anständiges Bett im Wagen habe – früher waren das ja geradezu Holzpritschen. Da kann ich richtig gut drin liegen.“
Auch bei Christina ist die Kabine gut ausgestattet: „Ich habe darin alles, was ich zum täglichen Leben brauche – außer einen Herd, vielleicht. Aber ich habe eine Mikrowelle“, lacht sie.
Zudem betont die Truckerin: „Es ist wichtig, dass du alles drin hast, und dass die Kabine sauber ist.“ Bei all der Zeit, die man in dem Häuschen verbringt, sollte man sich nicht auch noch über Dreck ärgern müssen: „Ich mache jeden Tag in der Kabine sauber, wenn ich stehe.
Der Staub wird mit der Luftpistole rausgepustet“, so Christina: „Dann wisch ich aus, kehre und mache Armaturen sauber. Schon gründlich, also.“
Dennoch ist wohl bei jeder „Hütte“ noch Raum für Optimierungen: „Man verzichtet schon auf viel. Es ist ein einfaches Leben, wenn man ständig unterwegs ist“, meint Christina. Die wichtigste Verbesserung aus ihrer Sicht wäre etwas mehr Platz: „Es wäre schön, wenn sie größer wären und man vielleicht sogar sanitäre Anlagen dabeihaben könnte“, so Christina: „Dann könnte man sich auch mal die Hände waschen. Da geht allerdings Platz verloren, und der LKW darf ja nur begrenzte Maße haben.“
Die Fahrerkabine ist eines der Themen, die man von außerhalb vielleicht gar nicht so sehr auf dem Schirm hat, die Fahrerinnen und Fahrer aber tagtäglich begleiten. Ein ganz ähnlich LKW-spezifisches Thema ist der CB-Funk. Was die ikonische „Funke“ im Truck ausmacht, erfahrt ihr hier