LKW-Fahren bedeutet viel Sitzen, wenig Bewegung? Das stimmt nur zum Teil, sagt unsere Unermüdliche Christina Schreib. Wir haben mit ihr über Sport im LKW gesprochen.
Das LKW-Fahren ist als Beruf bekannt, der für den Körper ziemlich belastend sein kann. Viele Touren gehen über hunderte Kilometer, Tag für Tag sitzt man hinter dem Steuer. Wer da als erstes „Rücken“ denkt, hat vermutlich nicht Unrecht – und etwas Bewegung zum Ausgleich ist keine schlechte Idee. Das gilt sowieso in jedem Beruf, bei dem man viel sitzt.
Allerdings, erklärt Christina Scheib, ist das Fahren oft nur die halbe Miete. Bewegung bekommt man als Truckerin nämlich durchaus: „Sagen wir mal so: Bei mir ist es nicht so, dass ich nur im LKW bin. Ich habe ja am Tag bis zu zehn oder sogar 15 Ablade- und Aufladevorgänge am Tag.“ Plane auf, Plane zu, Ladung heben, bewegen: „Das ist auch Sport“, betont Christina.
Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass man körperlich durchaus gefordert ist in diesem Beruf. Dafür wiederum benötigt man eine gewisse Konstitution. Aber wie ist das eigentlich mit dem Sport im LKW-Alltag?
Klar ist: Der Beruf beansprucht viel Zeit und oft kommt man eben nicht an Orten voller Sportvereine, Fitnessstudios oder der heimischen Sportmatte an, sondern auf Rastplätzen, die nicht unbedingt zum Trainieren einladen. Dazu kommt der anstrengende Tag: „Ich habe mir vorgenommen, abends Sport zu machen“, so Christina: „Manchmal ist das aber nicht einfach, wenn man nach einem langen Arbeitstag zu müde ist.“
Das Thema nimmt sie allerdings sehr ernst. Das stammt noch aus ihrer Vergangenheit: „Früher“, so die Truckerin, „bin ich erfolgreich Skirennen gefahren.“ Heute ist sie am liebsten sportlich aktiv, indem sie wandern geht: „Die Erste auf dem Berggipfel zu sein, das ist das beste. 2023 war ich auf dem ‚Bärenkopf‘ unterwegs. Berge und Wasser sind mein Energiequell, dann habe ich gleichzeitig auch Natur um mich herum.“
Allerdings kriegt man solche Wanderrunden nicht so einfach unter, wenn man im LKW unterwegs ist. Die knappe Zeit spielt außerdem eine Rolle bei der Ernährung: Oft fehlt die Zeit oder auch Gelegenheit, sich etwas Nettes im LKW zu kochen. Dann muss man auf Rastplatz-Gerichte zurückgreifen, die oftmals aber weder preiswert noch sonderlich gesund sind.
Wobei Christina betont: „Es wird schon besser auf den Rastplätzen. Manche haben umgeswitcht und bieten auch ‚vernünftigeres‘ Essen an.“ Allerdings sagt sie auch: „Man kriegt immer noch viel Zucker, und es ist auch etwas teurer. Selbst ein Liter Wasser ist an manchen Tankstellen teurer als ein Liter Benzin.“
Dann greift man manchmal eben doch zu den weniger „vernünftigen“ Gerichten. Was den Sport angeht, will Christina in Kürze auch wieder konsequenter einsteigen – und das, indem sie mit dem Lauftraining anfängt. Im Rahmen der Sendung „Lauf10!“ des BR Fernsehens will sie auf einen 10-Kilometer-Lauf trainieren.
„Sport ist echt wichtig“, sagt Christina. Das gilt am Rande aber nicht nur physich, sondern auch mental, so die Truckerin. Ihre Methode: „Wenn ich eine Tour habe, schaue ich mir die Route auf der Landkarte an und fahre ohne Navi los. Das trainiert den Orientierungssinn.“ Das Navi wird erst aktiv, sollte es mal Probleme geben. Aber wieso? „Heutzutage hast du alles auf Apps, alles wird vorgegeben“, so Christina: „Für mich ist das geistiger Sport – eine Challenge mit mir selber.“
Und mit dem 10-Kilometer-Lauf folgt auch schon die nächste Challenge. Wir drücken die Daumen!
In Kürze werdet ihr auf dem Unermüdlich.Blog noch mehr rund um das Thema „Sport im LKW“ erfahren. Ihr dürft gespannt sein! Und noch mehr Themen gibt es hier auf dem Blog: