Christina Scheib ist seit über vier Jahren als selbstständige Truckerin unterwegs. Den Job hat sie aus Leidenschaft ergriffen – dementsprechend war es ein großer Moment für sie, als die im April 2020 ihren ersten eigenen LKW bekam.
An diesen Moment, in dem sie ihre „Bella“ das erste Mal sah, erinnert sie sich auch heute noch genau: „So wie sie dastand, das war damals einfach… keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Da ist einfach ein Traum in Erfüllung gegangen. Wir haben sie ja lackiert, beklebt, und schon dieser Anfang alleine, wie sie so entstanden ist … das war halt, ja, einfach mein Traum.“
Bella wurde zu dem LKW, den sich Christina immer gewünscht hatte. „Der LKW ist mein ein und alles, mein Herzensding. Und Bella war einfach mein Traum, wie so ein LKW ausschauen sollte, wenn ich mich selbstständig mache.“
Über Jahre hinweg war Bella genau das, was Christina wollte und auch brauchte. Unzählige Kilometer sammelte Christina mit ihrem Truck, verschiedenste Länder bereisten sie gemeinsam. Auch im Fernsehen war Bella mit Christina zu sehen, und der Wagen wurde in der Trucker-Community selbst zum Star: „Die Bella hat mittlerweile richtig Geschichte, ist überall bekannt - ob es jetzt in Italien, Polen oder in Schweden ist.“
Doch am Ende ist der LKW auch ein Werkzeug. Und nach mehreren Jahren auf der Straße wurde es Zeit für einen neuen Wagen: Leonella, die Christina aber nicht weniger stolz vorstellte und ebenso liebt.
Doch mit der Ankunft des neuen Wagens ging auch ein schwieriger Moment einher: Denn aus einer geschäftlichen und finanziellen Perspektive heraus ist es nicht sinnvoll, einen sehr gut erhaltenen LKW einfach herumstehen zu lassen. Und diese Seite muss Christina als Selbstständige natürlich auch beachten.
„Zuletzt ist Bella noch mit der Christiane vom Team Pink unterwegs gewesen. Aber sie bekommt ein neues Fahrzeug, und ich verkleinere gleichzeitig den Fuhrpark. Also muss ich Bella leider verkaufen“, erklärt Christina.
Für Christina eine sehr, sehr schwierige Entscheidung: „Jeder sagt mir: Du musst es behalten, es ist dein erstes Auto. Und mir geht das ja ähnlich. Wenn ich die finanziellen Mittel hätte, den LKW zu behalten, dann würde ich den irgendwo in die Ecke stellen und behalten, denke ich mir“, erklärt Christina.
Doch das ist derzeit keine Option: „Es zerreißt mir natürlich das Herz. Aber deswegen suche ich ja auch jemanden, bei dem die Bella in gute Hände kommt. Bei dem ich kein Bauchweh habe.“
Am allerliebsten, so Christina, „würde mich mir eine Frau wünschen, die sich damit ebenfalls einen Traum erfüllt. So, wie es bei mir damals war. Aber vor allem muss es einfach jemand sein, der sie auch so wertschätzt, wie ich.“
Der „eigene“ Truck ist vielen Fahrerinnen und Fahrern heilig. Auch unsere anderen Unermüdlichen können da ein Lied von singen: Markus etwa wartete ewig auf seinen geliebten US-Truck. Und auch Tinka hat so ihre Historie mit ihrem ersten LKW.