Christina Scheib ist Truckerin aus Leidenschaft, aber auch im Fernsehen oft zu sehen. Wie passen diese Welten zusammen? Das beantwortete sie uns auf dem Unermüdlich.Blog.
Für die Unermüdliche Christina war es eigentlich nie eine Frage, ob sie LKW-Fahrerin werden wollte oder nicht: Schon immer hat sie sich mit den großen Maschinen wohlgefühlt und träumte schon früh davon, irgendwann selbst mal am Steuer eines solchen Trucks zu sitzen.
Dieser Traum wurde Wirklichkeit, nachdem Christina sich erst als medizinische Fachangestellte, dann als Verwaltungsangstellte betätigte. Denn nebenbei arbeitete sie bei einem Abschleppunternehmen, machte ihren LKW-Führerschein und klemmte sich später dahinter, ihre Vorstellung in die Tat umzusetzen. Sie entschied, sich als LKW-Fahrerin selbstständig zu machen. Heute ist sie erfolgreich unterwegs und wirbt gleichzeitig als Frauenbotschafterin für den Beruf. Zuletzt erweiterte sie ihr „Team Pink“ sogar um zwei weitere Fahrerinnen.
Doch Christina kann man nicht nur auf der Autobahn begegnen, sondern auch auf dem Bildschirm, denn die Fahrerin ist auch in verschiedenen TV-Formaten zu sehen. Mal sind es klassische Sendungen, in denen es um das Truckerleben geht, doch auch in Quizshows und anderen Bereichen war sie schon unterwegs.
Für Christina ist es auch heute noch ungewohnt, dass sie im Fernsehen zu sehen ist: „Diese TV-Auftritte – es ist teilweise total verrückt, dass ich das machen darf. Es macht mich aber auch sehr stolz, dass ich das erleben darf“, betont die Fahrerin: „Es ist eine völlig andere Welt.“
Für Christina ist das „Zweitleben“ als TV-Persönlichkeit eine spannende Erfahrung, durch die man sehr viel Aufregendes erleben kann, gleichzeitig aber auch Teil der Öffentlichkeit wird. Und das hat nicht ausschließlich angenehme Folgen: „Es kommt nicht bei jedem gut an“, erklärt sie: „Es gibt leider viele, die es nicht nachvollziehen können.“
„Hauptberuflich“, so Christina, „würde ich es nicht machen wollen. Da bin ich gar nicht der Mensch zu. Ich bin gern bei mir, das liebe ich auch am LKW-Fahren – dass man auf Tour ganz bei sich ist“, betont sie: „Aber es ist schon auch schön, bei solchen Möglichkeiten mitmachen zu dürfen.“
Zumal sie gerade diese Öffentlichkeit nutzen möchte, um den Beruf nach vorne zu bringen – insbesondere bei Frauen, die bis heute nur einen kleinen Bruchteil der Berufe im Fernverkehr ausmachen: „Es gibt in den Medien natürlich auch Selbstdarsteller, die solche Auftritte nur für sich nutzen. Aber darum geht es mir nicht. Mir geht es um meinen Beruf und darum, das mal weitergeben zu können. Dass es Leute gibt, die man vielleicht dazu bewegen kann, dass sie es machen wollen“, erklärt Christina.
Denn das ist aus ihrer Sicht gerade angesichts des ramponierten Images des Berufs extrem wichtig: „Es muss Leute geben, wie mich oder andere, die sich für diese Branche aussprechen, damit wir Nachwuchs gewinnen“, so Christina: „Für mich ist entscheidend: Was passiert in 10 Jahren? Wir brauchen ja den Nachwuchs. Deshalb werbe ich auch so sehr für diese Branche“, so die Truckerin: „Wir benötigen alle was zu essen, unsere Medikamente, und, und, und. Und wer bringt das alles? LKW-Fahrer.“
Deshalb wird sie auch in Zukunft nicht aufhören, öffentlich für den Beruf einzustehen. Auf Tour, aber eben auch auf dem Bildschirm.
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