Wie funktionieren Reisebus-Touren in Städten, die man selbst nicht kennt?

Busfahrer Mirko erklärt's

Tour bus city © Adobe Stock | Oleksandr

Städtetouren gehören zum typischen Angebot von Reisebusfahrern. Aber wie funktioniert das eigentlich, wenn man die Stadt selbst gar nicht kennt?

Mirko Liesebach-Moritz fährt nicht nur den Mannschaftsbus von Hannover 96, sondern sitzt auch bei typischen Touristen-Touren durch Städte in ganz Europa am Steuer. Italien, Frankreich oder auch Deutschland: Wo auch immer die Leute hinwollen, fährt Mirko gerne hin.

Da steht logischerweise auch die ein oder andere Stadttour an. Sehenswürdigkeiten ansteuern, die schönen Seiten der Städte zeigen, alle sicher von A nach B bringen – das kennt Mirko sehr gut. Aber wie klappt das eigentlich, wenn man selbst gar nicht aus der entsprechenden Stadt kommt oder sich nicht auskennt?

„Das ist Teamarbeit“, erklärt Mirko. Er kann zwar alles Mögliche ins Navigationssystem eingeben, aber jemand, der jedes Detail, jede Ecke einer Stadt kennt, ist dadurch nicht zu ersetzen: „Da arbeite ich dann mit Stadtführern zusammen.“

Oftmals kennt Mirko die genaue Route selbst gar nicht genau, sondern lässt sich vom Stadtführer leiten: „Der kennt die Stadt dann besser als ich und sagt mir, wo lang ich fahren muss. Das läuft dann tatsächlich über Handzeichen und Hinweise, während der Stadtführer den Gästen etwas über die Gegend erzählt“, erklärt Mirko.

Die Aufgabe des Busfahrers ist dann weniger die Navigation, sondern das sichere Abfahren der Strecke. Das klappt natürlich noch besser, wenn man selbst die Stadt schon kennt. Schwieriger hingegen wird es auf unbekanntem Terrain, oder wenn der Stadtführer unerfahren ist.

Tour bus city © Adobe Stock | Great Brut Here

„Das hatte ich tatsächlich auch schon mal. Der wollte mich in eine Straße lotsen, da meinte ich, da fahren wir bestimmt nicht durch“, erinnert sich Mirko. Das war nämlich in Hannover und Mirko wusste: „Da kommt man auf der anderen Seite mit dem Bus auf gar keinen Fall wieder raus.“

Aber in der Regel sind diese Touren im Zweiergespann super zu bewältigen. Allerdings, räumt Mirko ein, ist es nicht überall die gleiche Erfahrung.

„Die schwierigste Stadt, die ich besucht hab, war Paris“, antwortet Mirko wie aus der Pistole geschossen auf die Frage, wo es denn nicht so einfach war: „Das ist schon viele Jahre her, da war ich vielleicht auch noch nicht so erfahren. Da war so viel Verkehr, so viele Autos, und da hat mich der Reiseleiter in Straßen geführt, da wäre ich mit dem Bus niemals reingefahren. Die waren eng und kurvig, das war schon eine Herausforderung“, erinnert sich der Busfahrer. Heute kann Mirko da aber gut drüber lachen – denn es ging ja alles gut!

Als Reisebusfahrer muss man stets aufmerksam und flexibel sein, was die Strecken angeht. Mirko hat da mittlerweile jede Menge Erfahrung gesammelt. Mehr von seinen Erlebnissen könnt ihr hier lesen:

 

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