Dank seiner zentralen Lage als europäisches Handelszentrum hat Belgien hat eines der weltweit dichtesten Verkehrsnetze. Das Straßennetz misst 118.414 Kilometer, fast 1.800 davon sind Autobahnen. Die nächtliche Autobahnbeleuchtung mit 335.000 Lampen auf 150.000 Masten war jahrelang ein Alleinstellungsmerkmal Belgiens und auch vom Weltraum gut zu sehen. Nun gehen aber nach und nach die Lichter aus, um Strom zu sparen.
Das Transportaufkommen im Straßengüterverkehr lag 2022 bei rund 277,8 Millionen Tonnen. Die Arbeit teilen sich immer noch mehr als 10.000 Transportunternehmen mit über 85.000 Fahrzeugen.
Trotz seiner kleinen Bevölkerung ist Belgien einer der größten Güterexporteure – auch wegen seiner guten Wettbewerbsfähigkeit (Platz 20 im weltweiten Vergleich). Ganz oben bei den ausgeführten Waren stehen medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse, gefolgt von Straßenfahrzeugen, Erdöl und Erdölerzeugnisse. Die wichtigsten Handelspartner sind die Nachbarländer Frankreich, Deutschland und die Niederlande.
Eine Autobahnmaut gibt es in Belgien noch nicht. Wegen des hohen ausländischen Verkehrsaufkommens ist sie schon länger im Gespräch und sorgt immer wieder für heftige Diskussionen. Allerdings muss die Nutzung bestimmter Abschnitte bezahlt werden. So die Fahrt durch den 1,37 Kilometer langen Liefkenshoek-Tunnel, der zur R2-Ringstraße um Antwerpen gehört.
Eine Besonderheit belgischer Städte sind die Emissionsarmen Zonen mit eingeschränktem oder gebührenpflichtigem Zugang für die umweltschädlichsten Fahrzeuge. Kameras kontrollieren hier anhand von Autokennzeichen. Verstöße werden empfindlich bestraft. In der Region Brüssel wurden allein 191 Kameras installiert.
Belgien verfügt über ein dichtes öffentliches Nahverkehrsnetz, das von den drei Unternehmen STIB/MIVB in Brüssel, De Lijn in Flandern und Transport en Commun (TEC) in der Wallonie betrieben wird. Brüssel hat ein Metro-System, Straßen- und Stadtbahnen verkehren in Antwerpen, Brüssel, Charleroi und Gent. Eine Bahn in Lüttich wird gerade gebaut. Die Orte entlang der Nordseeküste sind zudem mit der längsten Überland-Straßenbahnlinie der Welt verbunden, der Kusttram.