Es gibt sie in Deutschland zur Genüge, vor allem auf den Autobahnen kann man kaum eine lange Strecke zurücklegen, ohne auf eine zu stoßen: Baustellen. Was bedeuten sie für Bus und LKW?
Für LKW-Fahrer, die täglich besonders weite Strecken unter Zeitdruck fahren müssen, können Baustellen schwerwiegende Auswirkungen haben. Durch Baustellen sind Fahrbahnen schmaler als gewöhnlich, unübersichtlich und die Geschwindigkeit wird drastisch begrenzt. Oft entstehen Staus, die viel Zeit kosten und der Verkehr geht schlecht voran. Das strapaziert die Nerven.
Klar, ohne sie geht es natürlich auch nicht: Baustellen sind schließlich unumgänglich dafür, die Infrastruktur aufrecht zu erhalten und die Sicherheit auf heilen Straßen zu gewährleisten.
Statistisch gesehen gibt es die meisten Baustellen übrigens - wetterbedingt – im September, die wenigsten im Januar. Dabei steigt die Anzahl im Laufe des Jahres mit jedem Monat weiter an und sinkt über die Wintermonate.
Auch in den Ferien wird viel gebaut. Besonders staureich sind daher die Tage vor Feiertagen und die damit verbundenen langen Wochenenden, an denen zusätzlich überdurchschnittlich viele Menschen auf den Straßen unterwegs sind. Für LKW-Fahrer können Touren über die Autobahn gerade in den Ferien deshalb besonders langwierig ausfallen.
Auch innerorts kommt es allerdings immer wieder zu Baustellen. Da kennt sich Busfahrer Mirko besonders gut aus. Der Unermüdliche ist es sowohl als Reisebus-, wie auch als Linienbusfahrer gewohnt, Baustellen in den Städten einkalkulieren zu müssen.
„In manchen Städten ist es der Wahnsinn, da spielen Baustellen eine große Rolle“, berichtet Mirko. „Momentan ist es so: Wenn ich mit dem Reisebus vom Betriebshof los möchte, muss ich vorher über Maps wirklich schauen, wie ich sicher und schnell zum Kunden komme“, so der Unermüdliche. Denn für den Reisebus gilt: „Wer zu spät kommt, ist zu spät losgefahren. Wenn der Reisebus schon morgens zu spät ankommt, ist die Laune bei der Reisegruppe direkt im Keller.“
Unterwegs versucht man dann, jede Baustelle so gut wie möglich zu umfahren und lange Wartezeiten zu vermeiden. Doch manchmal, erklärt der Busfahrer, landet man eben doch im Stau – etwa durch eine plötzliche Vollsperrung: „Ja, das ist schon vorgekommen. Da kann man Pech haben, ich glaub das Längste, was ich bisher gestanden habe, waren vier Stunden. Da kamen dann sogar andere Leute an den Bus, um zu fragen, ob sie die Toilette mal benutzen könnten.“ Da hat Mirko natürlich gerne geholfen – so ein langer Stau verbindet schließlich.
Im Linienverkehr hingegen, so Mirko, sehe das etwas anders aus. Dort ist man an Fahrpläne und Routen gebunden, Baustellen kommen da auf der Strecke nun mal vor: „Da kann man wenig tun. Als Linienbusfahrer kannst du in der Regel nichts dafür, wenn der Bus etwas zu spät kommt.“
Fact-Box:
Grundsätzlich wird zwischen verschiedenen Arten von Baustellen unterschieden: „Dauerbaustellen" und „Tagesbaustellen". Auch diese lassen sich nochmal in verschiedene Kategorien einordnen. Zu Dauerbaustellen zählen „24-Stunden-Baustellen", „Tageslichtbaustellen" und „Einschichtige Baustellen". Hier wird entweder im Dreischichtbetrieb, 24 Stunden Rund-um-die-Uhr gearbeitet oder solange es hell ist - also im Sommer durchaus im Zweischichtbetrieb oder, wie der Name schon sagt, im Einschichtbetrieb.
Tagesbaustellen unterscheiden sich in Nachtbaustellen, an denen ausschließlich nachts gearbeitet wird (wie z. B. Schienenarbeiten) und „Beweglichen Baustellen". Dies sind u. a. Mäharbeiten oder Erneuerungen der Fahrbahnmarkierung. Das Baustellenfahrzeug bewegt sich dabei langsam voran.
Auch, wenn sie nerven und man am besten möglichst schnell durch die Baustelle hindurch möchte: Die vorgegebene Geschwindigkeit sollte man niemals überschreiten. Das ist nicht nur gefährlich, auf Verkehrssünder in Baustellen warten außerdem hohe Strafen, die neben einer Geldstrafe und Punkten in Flensburg sogar zu einem Entzug der Fahrerlaubnis führen können.
Schon ab 10 km/h Überschreitung der Geschwindigkeit zahlen LKW-Fahrer laut dem Bußgeldkatalog außerorts 58,50 €.
Wird die Geschwindigkeit mit über 60 km/h überschritten folgt eine Geldstrafe von 738,50 €, 2 Punkte und ein 3-monatiges Fahrverbot. Innerorts sind die Regeln noch etwas strenger.