Durchwachsen, so lässt sich Ungarns Wirtschaft am ehesten charakterisieren. Lag das Wachstum 2022 noch bei etwa 4,9 Prozent, ist es 2023 auf 0,55 Prozent gesunken. Die Arbeitslosenquote betrug 2022 rund 3,6 Prozent und ist 2023 auf etwa 4,08 Prozent gestiegen. Und mit einer Inflationsrate von rund 14,53 Prozent erreichte Ungarn 2022 einen der höchsten Werte in Europa. Was dich sonst noch in dem Land erwartet, das erfährst du hier.
Mit seinen 9,97 Millionen Einwohnern erzielte Ungarn im Jahr 2022 ein Bruttoinlandsprodukt von rund 157 Milliarden Euro, was einem BIP pro Kopf von etwa 16.000 Euro entspricht. Damit liegt Ungarn EU-weit auf einem der hinteren Plätze zwischen Griechenland und der Slowakei.
In den letzten Jahren verzeichnete der Straßengüterverkehr ein kontinuierliches Wachstum. Der Branchenumsatz stieg von 4,46 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf 6,28 Milliarden im Jahr 2018. Bis 2025 soll er auf rund 6,69 Milliarden Euro ansteigen. Das transportierte Gütervolumen im Straßenverkehr soll 2024 voraussichtlich 34,67 Milliarden Tonnenkilometer erreichen. Den Markt teilen sich über 25.000 Unternehmen mit mindestens 40.000 Fahrzeugen, die Waren europaweit transportieren.
Während der Straßengüterverkehr boomt, stagniert der Schienengüterverkehr mit einem voraussichtlichen Umsatz von rund 600 Millionen Euro im Jahr 2025. Deshalb macht der Straßenbau auch den Löwenanteil an den geplanten 3,09 Milliarden Euro Infrastrukturinvestitionen für 2025 aus.
Das Straßennetz in Ungarn hatte 2020 eine Gesamtlänge von rund 215.550 Kilometern. Davon entfielen 1.774 Kilometer auf Autobahnen, 30.621 Kilometer auf Haupt- und Regionalstraßen und 183.155 Kilometer auf sonstige Straßen. Die Länge des ungarischen Autobahnnetzes ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen und betrug 2021 bereits 1.859,5 Kilometer. Im Vergleich dazu ist das Schienennetz mit rund 7.200 Kilometern im Jahr 2015 deutlich kürzer.
Ungarn ist stark exportorientiert. Die wichtigsten Exportgüter 2023 waren elektrische Maschinen, Apparate und Geräte mit einem Anteil von 15,5 Prozent sowie Straßenfahrzeuge mit 14,6 Prozent. Der Gesamtwert der Exporte belief sich auf rund 150 Milliarden Euro. Das Hauptexportland war Deutschland mit 25,2 Prozent, gefolgt von Italien und Rumänien. Bei den Importen führte Deutschland ebenfalls mit 21,2 Prozent, vor Österreich und China. Der Gesamtimportwert lag bei 152 Euro, womit 2022 erstmals seit Jahren ein Handelsbilanzdefizit von 11 Milliarden Euro verzeichnet wurde. Deutschland ist sowohl das wichtigste Export- als auch Importland für Ungarn.
Die wichtigsten Exportgüter 2022 waren Maschinen und Apparate (15,5 %) sowie Straßenfahrzeuge (14,6 %), die Hauptimportgüter elektrische Maschinen und Apparate (13,5 %) sowie Straßenfahrzeuge (7,8 %).