Nach gut zwei Stunden Fahrt komme ich an der Grenzkontrolle an – ein kleiner Rückstau durch die Rückreisewelle nach Rumänien, aber nichts, was mich groß aus der Ruhe bringt. Ich fahre mit Sonne los und komme schließlich im Dunkeln an. Am Sonntag lege ich meine erste Pause an einer Tankstelle in Stara Sagora ein – um mich herum nichts, absolut nichts. Aber immerhin gibt es Toiletten und etwas zu essen.
Nachdem ich ein bisschen geschlafen habe, ist ein kleines Highlight eine Brücke, die ich auf meiner Weiterreise überquere. Ich habe ein schönes Bild eingefangen, das einen tollen Kontrast zwischen Rumänien und Bulgarien zeigt.
Am Standort angekommen, erwartet mich die erste Herausforderung. Durch die Vibrationen auf den unebenen Straßen ist die Decke im Eingangsbereich unseres Trailers heruntergekommen. Na toll. Ich darf also erstmal improvisieren. Mit den Mitteln, die ich dabeihabe, schaffe ich es, die Decke zumindest wieder provisorisch zu befestigen. Das bedeutete: Flex auspacken und alles so gut es geht befestigen. Eine dauerhafte Lösung ist das nicht, aber bis nach der Veranstaltung muss es erstmal reichen.
Am Montag ist die erste Veranstaltung in Plovdiv angesetzt, und am Dienstag geht es weiter nach Sofia. Blöd nur, dass es an diesem Tag regnet. Eine Veranstaltung im Regen ist nie ideal, aber wir machen das Beste daraus.
Am Veranstaltungsort angekommen, heißt es aufbauen. Diesmal bei dem Reifengroßhändler Medina-Med. Vor Ort hat das Unternehmen eine Werkstatt und Lagerhallen mit Reifen. Spediteure sind eingeladen, und die Showeinlage des Tages ist eine Gymnastikvorführung – wie immer alles ein bisschen extravagant.
Im Hinterkopf habe ich ständig die Gedanken an die Decke und den Zeitdruck, dass alles rechtzeitig starten muss. Ich bin sogar noch in den Baumarkt gefahren, um für Sofia eine bessere Lösung für die provisorische Befestigung zu finden. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich das Problem nicht lösen und die Decke wieder befestigen könnte.
Nach dem langen Tag freue ich mich auf das Hotel. Es ist wirklich schick, mit Wellnessbereich und allem Drum und Dran. Interessanterweise erzählen mir die Kollegen, dass alles im Hotel rosa ist. Doch ausgerechnet ich habe ein grünes Zimmer. Zwei Betten, viel Platz, alles ist da.
Am Nachmittag machen das Continental-Team und ich noch einen Abstecher zu McDonald's. Ich muss mir erstmal sechs Burger reinschieben, bevor es zum Abendessen geht. Es ist wie eine kleine Zeitreise – der McDonald's ist noch so eingerichtet, wie ich ihn aus meiner Kindheit mit 12 Jahren in Erinnerung habe. Keine modernen Tablets, nur der alte Clown und das klassische Design. Nostalgie pur.
Am nächsten Tag geht es für zwei Veranstaltungen nach Sofia. Die Fahrt ist entspannt, nur 140 Kilometer und alles Autobahn. Auch das Hotel erinnert mich ein bisschen an das Hotel aus Rumänien. Kleine Villen, Wellness, und das Fußballstadion gleich um die Ecke.
Doch vor Ort am Veranstaltungsort wartet der nächste Stress. Die Veranstaltung soll beginnen, und schon beim Aufbau gibt es das erste Problem: Das Kabel für den Monitor hat sich mit dem Serverturm verhakt und diesen beschädigt. Das Monitor-Bild für die Präsentation bleibt schwarz, und ich habe keine Ahnung, wo der Fehler liegt. Es folgen viele Telefonate und eine Menge Kabelsalat, bis ich endlich das richtige Kabel finde und ein Ersatzkabel an Land ziehe und alles zum Laufen bringen kann.
Während all das passiert, kreisen meine Gedanken schon um die nächste Station: Serbien. Für den Zoll benötige ich eine Einladung zur Veranstaltung dort. Ich habe mir auch schon den Übergang angesehen, damit ich vorbereitet bin. Doch bevor es so weit ist, genießen wir noch ein wenig das Wetter hier in Bulgarien. Überraschenderweise bleibt der angekündigte Regen aus, und die Veranstaltung läuft wie ursprünglich geplant unter einem Schleppdach (also eine angesetzte Dachfläche, die an einer Wand oder am Hauptdach eines Gebäudes angefügt wurde). Glück gehabt. Am letzten Tag steht auch noch eine Mini-Sightseeingtour durch die Stadt an, und Freitag geht’s für mich dann nach Serbien …
Bis dahin, und bleibt auf Achse,
euer Ronny