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Rumänien: Fahrermangel macht der Branche schwer zu schaffen

Starker Zuwachs im Güterverkehr

Foto: Freepik

Trotz schwacher Wirtschaft und verbesserungswürdiger Infrastruktur verzeichnet der rumänische Straßengüterverkehr beachtliche Zuwächse. Was die Branche und die Wirtschaft des Landes ausmacht, verraten wir euch hier.

Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 15.000 Euro pro Kopf (2022) liegt Rumänien auf dem vorletzten Platz in der EU. Nur Bulgarien schneidet schlechter ab. Die Arbeitslosenquote lag 2022 bei 5,6 Prozent und damit unter dem EU-Durchschnitt. 18 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, was den höchsten Anteil in der EU darstellt. Der Dienstleistungssektor beschäftigte 2022 rund 49,2 Prozent der Arbeitnehmer.

Wachstum erwartet

Glaubt man Schätzungen, steht Rumänien ein deutliches Wachstum bevor: So soll das Bruttoinlandsprodukt von 281 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 453 Milliarden Euro im Jahr 2028 ansteigen. Das entspricht einem Plus von 38,5 Prozent. Für 2024 wird ein BIP pro Kopf von knapp 18.000 Euro, eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent und eine Inflationsrate von 5,78 Prozent erwartet.

Der Straßengüterverkehr in Rumänien ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Lag der Branchenumsatz im Jahr 2012 noch bei schmalen 5,45 Milliarden Euro, wird für 2025 bereits ein Umsatz von 12,83 Milliarden prognostiziert. Diesen teilen sich mehr als 50.000 Transportunternehmen.

Infrastruktur wird ausgebaut

Das auf der Straße transportierte Gütervolumen soll 2024 89,98 Milliarden Tonnenkilometer erreichen. Damit macht der Straßengüterverkehr den größten Anteil am Gütertransport in Rumänien aus. Im Vergleich: Für die Binnenschifffahrt wird 2022 ein Umsatz von nur 96,7 Millionen Euro erwartet. Auch der Schienenverkehr nimmt ab – hier soll der Umsatz bis 2025 auf 708,62 Millionen Euro sinken. Entsprechend investiert das Land in den Ausbau seines Straßennetzes und der Bahnstrecken. 2,27 Milliarden Euro sollen dafür im Jahr 2025 ausgegeben werden. 

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Das ist auch dringend nötig, denn das rumänische Straßennetz besteht hauptsächlich aus Neben- und Regionalstraßen mit einer Gesamtlänge von rund 35.100 Kilometern. Es folgen sonstige Straßen mit 33.573 Kilometern, wozu auch unbefestigte Wege zählen. Autobahnen haben mit nur 931 Kilometern den kleinsten Anteil am rumänischen Straßennetz. Kein Wunder also, dass mehr als 50 Prozent der Rumänen die Verkehrsinfrastruktur als schlecht bewerten, die ländliche Gebiete mit Städten verbindet. Nur 11 Prozent halten sie für sehr gut. 

Deutliches Handelsbilanzdefizit

Rumänien hat im Jahr 2022 Waren im Wert von rund 90 Milliarden Euro exportiert, Importe lagen bei etwa 124 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich ein Handelsbilanzdefizit von rund 34 Milliarden Euro. Die wichtigsten Exportgüter waren elektrische Maschinen, Apparate und Geräte (17,1 %), Straßenfahrzeuge (16,6 %) sowie Maschinen und Apparate für verschiedene Zwecke (6,2 %). Deutschland ist mit einem Anteil von 19,8 Prozent der größte Exportmarkt und gleichzeitig mit 17,8 Prozent der Importe der wichtigste Handelspartner Rumäniens.

Was der rumänischen Transportbranche zusätzlich zu schaffen macht, ist – wie in vielen anderen Ländern auch – der Fahrermangel. Im Jahr 2021 waren etwa 19 Prozent aller Stellen nicht besetzt. Das ist mehr als in anderen europäischen Ländern.



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