Hallo zusammen und schön, dass ihr (wieder) in unserem Blog vorbeischaut. Meine Zeit in Bulgarien war geplagt von Herausforderungen: Die Decke kam runter, dann der Kabelsalat – ich kann nur hoffen, dass es jetzt in Serbien entspannter wird. Aber falsch gedacht. Was als harmloser Routinejob beginnt, entwickelt sich schnell zu einer echten Geduldsprobe – und zwar am serbischen Zoll.
Das Abenteuer beginnt schon an der Grenze von Bulgarien nach Serbien. Den Regen aus Bulgarien habe ich mit nach Serbien geschleppt. Klar, wer braucht schon Sonnenschein? Besonders, wenn man sowieso 20 Stunden an der Grenze festsitzt. Das ganze Spektakel nimmt seinen Anfang kurz vor der serbischen Grenze: Eine lange Lkw-Schlange auf dem Seitenstreifen und ich ganz hinten.
Ich habe die Hoffnung, dass es einigermaßen zügig vorangeht – etwas vorschnell gedacht! Um 14:30 Uhr reihe ich mich in die Schlange ein und bis 17:00 Uhr komme ich nur einen Kilometer voran. Dann geht gar nichts mehr.
Um 22:30 Uhr habe ich schon sechs Stunden Pause hinter mir – da ich immer noch in der Schlange stehe, aber von Fortschritt keine Spur. Irgendwann gegen 10 Uhr am nächsten Tag ist das Drama dann endlich vorbei. Nach mehreren Stationen im Zoll, bei denen ich meinen Truck öffnen soll, Unterlagen vorzeige …. gehts endlich weiter.
Als ich in Serbien endlich eintreffe, ist das Fahren vor Ort relativ entspannt. Was jedoch eine echte Enttäuschung ist: Ich finde einfach keinen guten Kaffee! Wenn ich den ganzen Tag hinterm Steuer sitze, ist eine anständige Tasse Kaffee doch das Mindeste, oder? Naja, man kann nicht alles haben.
Am Samstag stelle ich dann endlich mein Auto in Lapovo, unserem Standort bei einem Reifenhändler, ab und ziehe mich ins Hotel zurück. Das Wochenende ist entspannt – das ist jedenfalls mein Plan. Ich gehe noch eine Runde spazieren und ansonsten mache ich absolut nichts. TV an, Füße hoch und einfach mal abschalten. Das Highlight des Tages ist das Essen am Abend. Klingt unspektakulär, aber nach 20 Stunden Zoll-Marathon genau das, was ich brauche.
Montag geht der ganze Zirkus dann wieder los, diesmal bei Baki d.o.o in Lapovo. Direkt am Morgen gibt es ein Problem mit dem Präsentations-Bildschirm, der plötzlich nur noch ein weißes Bild anzeigt.
Zum Glück kann sich wohl in Zagreb ein Techniker den Bildschirm angucken, der auch das Originalkabel mitbringt. Bis dahin ist aber an Präsentationen im Truck kaum zu denken.
Am Mittwoch geht es weiter nach Belgrad. Die Veranstaltung ist direkt an einem Fluss bei einem Reifenhändler, eindeutig die imposantere Location. Die eigentliche Veranstaltung findet oben und unten in einem Restaurant statt. Diesmal ist alles etwas ruhiger, weg von der Firma, mehr in Richtung Freizeit. Eine schöne Abwechslung.
Lustig: Ein weiteres Restaurant in der Nähe besteht aus einem alten Eisenbahnwagon. Der war wohl mal in Betrieb, als Serbien noch eine Königin hatte. Das Essen dort ist echt gut, aber die Toiletten – ebenfalls in alten Waggons – sind etwas gewöhnungsbedürftig.
Das Frühstück im Hotel ist auch sehr speziell. Es gibt kein Buffet, sondern eine Karte, von der man nur eine Sache bestellen kann – und ich habe nur ein kleines Müsli bekommen. Da bin ich schon etwas enttäuscht, zumal die Karte fürs Zimmer viel umfangreicher ist.
Zeit, mir Belgrad anzusehen, habe ich leider keine und muss ich wohl fürs nächste Mal einplanen. Der ganze Tag dreht sich um die Technikprobleme – ich tätige unzählige Telefonate. Die Veranstaltung startet zum Glück erst um 17 Uhr und somit habe ich vorher noch genügend Zeit, um mich um die Technik zu kümmern. Und tatsächlich schaffen wir es, die Präsentation und den Bildschirm wieder zum Laufen zu bringen – nicht wie gedacht. Erst in Zagreb läuft es wieder.
Erst um 23:30 Uhr bin ich zurück im Hotel – kein Sightseeing für mich. Aber zumindest gibt es auf der Veranstaltung ein gutes Programm: Mindestens 50 Gäste, ein DJ, eine Band und jede Menge Essen und Getränke.
Am Donnerstag geht es nach dem Frühstück direkt Richtung Kroatien. Ich hoffe mal, dass der Zoll dieses Mal schneller ist. Die Fahrt dauert etwa sechs bis sechseinhalb Stunden, also genug Zeit, um mich mental auf die nächste Veranstaltung vorzubereiten. Drückt mir die Daumen, dass es diesmal weniger stressig wird!
Bis dahin, und bleibt auf Achse,
euer Ronny